Auf die Frage, welche Farbe der Schnee hatte, wird man am h?ufigsten die Antwort ?wei?“ erhalten, die sicherlich in der subjektiven Wahrnehmung richtig ist. Die Literatur und Kunst halten hingegen eine breite Palette an Farbvarianten bereit. Physikalisch betrachtet, muss man zu einem anderen Ergebnis kommen:
Schneekristalle sind aus Wasserdampf resublimierte Eiskristalle, die wie Eiszapfen oder Wasser farblos sind. Für das andersartige Erscheinen sorgt jedoch der Aufbau des Schneekristalls: Das Licht tritt auf der einen Seite des Kristalls ein und wird mehrfach durch seine komplexe Struktur gebrochen, so dass das Licht in all seinen Spektralfarben zerlegt (wie bei einem Prisma) wiederaustritt. Da alle Farbspektren gleicherma?en reflektiert werden, erscheint die Summe dieser einzelnen Farben für unser Auge wei?.
Fritz Müller-Landeck: Eisv?gel im Isartale. In: Jugend 1908 (Heft 5). S. 99.
Je frischer und feiner der Schnee ist, umso mehr Brechungen und Ablenkungen des Lichts finden innerhalb eines Kristalls statt, bevor es wieder austritt. 百利宫_百利宫娱乐平台¥官网 ist auch der Grund, warum Neuschnee wei?er wirkt als Altschnee, bei dem sich die Kristalle sind durch Gewicht und Sinterungsprozesse ver?ndern und eine ?rundere“, gr?bere Struktur einnehmen, die nicht mehr eine derart gro?e Vielfalt an Lichtbrechungen zulassen. (百利宫_百利宫娱乐平台¥官网es Ph?nomen kann auch wetterunabh?ngig z. B. bei Zucker beobachtet werden: Puderzucker reflektiert durch seine staubartige Konsistenz das Licht besser als der gr?bere Kristallzucker, der bei genauem Hinsehen aus durchsichtigen Teilchen besteht. Haben Sie darüber schon einmal beim Pl?tzchenbacken nachgedacht?)
Das hohe Reflexionsverm?gen des Schnees ist dafür verantwortlich, dass die Gefahr eines Sonnenbrands oder einer Sch?digung des Auges recht hoch ist. Meteorologen messen das Rückstrahlverm?gen des Schnees in Albedo, an seiner ?Wei?heit“, wie der Name der Norm verr?t.
Auch für die wei?e Farbe der Wolken sorgen die Schneekristalle:? Eine Wolke bietet in ihren h?heren Regionen die tiefste K?lte, so dass dort die vorhandenen Eiskristalle das Licht wei? zurückwerfen. Die Unterseite einer Wolke ist deshalb dunkel, weil sie sich zum einen im eigenen Schatten befindet, zum anderen sich dort auch mit zunehmender Temperatur sublimierte Wassertr?pfchen sammeln, die weniger Streuverm?gen als die Kristalle besitzen.
Die besondere Kristallstruktur des Schnees erkl?rt ebenfalls ein Lichtbrechungsph?nomen – ?hnlich dem des Regenbogens: den Halo.?
Fritz G?rtner: Münchner Nachwinter. In: Jugend 1909 (Heft 9). S. 193.
Scheint auf eine geschlossene Schneedecke die Sonne, so wird unser Auge neben der ?wei?en“ Pracht ein Funkeln und Glitzern wahrnehmen, das bisweilen einzelne Spektralfarben annehmen kann. Einzelne Schneekristalle sind innerhalb der lockeren Schneedecke so in ihrer Fl?che ausgerichtet, dass sich das auftreffende So