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Der Verlag Braun & Schneider

Als 1838 Kaspar Braun mit seinem Freund und Finanzier C. B. Dessauer die Anstalt für Holzschneidekunst gründete, schwebte dem Maler und Grafiker Braun nicht nur die Verbreitung des Holzstichs als neue Reproduktionstechnik vor, sondern auch die optische und inhaltliche Neugestaltung des Mediums Bilderbogen. Nach einem Stipendium an der Münchener Akademie der Künste machte er als Mitglied des Kunstvereins Bekanntschaft mit den Künstlern, die sich der neuen Str?mung der Romantik verschrieben hatten. Er lernte in diesen frühen Jahren bereits Franz von Pocci und Guido G?rres kennen. Nach Anweisungen Brentanos illustrierte er mit G?rres dessen Kunstm?rchen Gockel, Hinkel und Gackeleia. In Paris eignete er sich, fasziniert von den Illustrationen Grandvilles, die Technik des Holzstichs an. Da im Gegensatz zum Holzschnitt das Hartholz quer zu seiner Maserung mit Sticheln – ?hnlich einem Kupferstich – bearbeitet werden konnte, erlaubten feine Stege und Schraffuren naturgetreue Tonabstufungen und Ausführungen winziger Details.