Die World Jurist Association (WJA) und die World Law Foundation (WLF) haben den Rainer Arnold Prize for Strengthening? the Rule of Law ins Leben gerufen: Der Preis würdigt herausragende Leistungen in der Verfassungsforschung im Rechtsbereich.
Der nach Professor Dr. Rainer Arnold, langj?hriger Inhaber des Lehrstuhls für ?ffentliches Recht, Rechtsvergleichung, Recht der EG, Wirtschaftsverwaltungsrecht und ausl?ndisches ?ffentliches Recht an der Juristischen Fakult?t der Universit?t Regensburg benannte Preis spiegelt die internationale Reputation des Regensburger Rechtswissenschaftlers, der Anfang 2025 verstarb.Mit dem Rainer Arnold Prize werden künftig Universit?ten, Institutionen, Forschungsgruppen, Richterinnen, Professoren und angesehene Pers?nlichkeiten aus den Rechts- und Sozialwissenschaften geehrt, die einen bedeutenden Beitrag zur Verteidigung und St?rkung der Rechtsstaatlichkeit weltweit geleistet haben.
Der Preis wird alle zwei Jahre w?hrend des Weltrechtskongresses verliehen und dient als bleibende Würdigung von Professor Rainer Arnolds Leben und Werk sowie als Inspiration für künftige Generationen, die sich für Gerechtigkeit und Frieden einsetzen.
Mehr Informationen finden Sie auf der Presseseite.
Im Rahmen der Veranstaltung ?Einführung in die Verfassungsgeschichte der Moderne“ unternahmen Studierende der Schwerpunktbereichs 1 am 21. Mai 2025 eine spannende Exkursion nach München, die historische Einblicke mit aktueller Forschung verknüpfte.
Am Vormittag stand ein Besuch im Münchner Justizpalast auf dem Programm. Im Rahmen einer Führung erhielten die Teilnehmenden nicht nur einen ?berblick über die eindrucksvolle Architektur und Geschichte des Geb?udes, sondern setzten sich auch intensiv mit der Dauerausstellung zur Widerstandsgruppe Wei?e Rose auseinander. Die historischen Hintergründe und die juristische Aufarbeitung des Nationalsozialismus wurden dabei eindrucksvoll vermittelt und verdeutlichten die Bedeutung individueller Zivilcourage in der nationalsozialistischen Diktatur. Darüber hinaus betonte der historische Ort des Justizpalastes in besonderem Ma? die Relevanz juristischer Institutionen im Spannungsfeld von Recht und Unrecht.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen in der Kantine des Justizpalastes führte der Weg zur Bibliothek der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Dort besuchten die Studierenden gemeinsam mit dem Organisator der Exkursion Michael Reichenthaler, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl von Professor Martin L?hnig, eine Tagung der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Die Tagung stand unter dem Thema ?Wie modern war das Kaiserreich?“ und widmete sich insbesondere Fragen des Parlamentarismus und der politischen Kultur im sp?ten 19. und frühen 20. Jahrhundert. Gerade dieser Programmpunkt erwies sich für die Studierenden als besonders anschlussf?hig: erst wenige Wochen zuvor hatten sie sich intensiv mit der Reichsverfassung von 1871 auseinandergesetzt. Die wissenschaftlichen Beitr?ge der Tagung sowie der Austausch mit den Vortragenden boten somit eine wertvolle Erg?nzung und vertieften das Verst?ndnis für verfassungshistorische Entwicklungslinien.
Die Exkursion stellte somit eine wertvolle Erg?nzung zur universit?ren Lehre im Bereich der Verfassungsgeschichte dar und er?ffnete neue Perspektiven auf Kontinuit?ten, Brüche und die Entwicklung moderner Staatsstrukturen. Gleichzeitig motivierte die praktische Anschauung zur eigenst?ndigen, forschungsorientierten Auseinandersetzung mit verfassungsgeschichtlichen Fragestellungen.
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Am Mittwoch, den 07.05.2025, kam unserer Fakult?t im Rahmen der von Frau Prof. Bernzen Herrn Prof. Uerpmann-Wittzack mitorganisierten Ringvorlesung ?Kameras im Gerichtssaal“ die Ehre zuteil, Herrn Fabien Théofilakis der Université Paris 1 Panthéon-Sorbonne in H13 willkommen hei?en zu dürfen.
Herr Théofilakis führte mit seinem Vortrag entlang des Projekts ?Filmer les procès: un enjeu social“, welches er ursprünglich für das franz?sischen Nationalarchiv mitkonzipiert hatte. Nach einer Einführung in die franz?sische Rechtslage bezüglich Kameras in Gerichtss?len, der Ausarbeitung relevanter Fragestellungen in diesem Kontext und einer mit eindrucksvollem Bild- und Videomaterial untermauerten ?bersicht über historisch signifikante Prozesse der franz?sischen Rechtsgeschichte, u.a. die Anklage des NS-Offiziers Klaus Barbie, fokussierte sich Herr Théofilakis in der zweiten H?lfte schlie?lich speziell auf Aufnahmen des Eichmann-Prozesses.
Im Zentrum standen nicht nur die Fragen nach der technischen Umsetzung eines gefilmten Prozesses, sondern auch, wie die einzelnen Akteure diese ?ffentlichkeit zu nutzen wussten und wie diese Bilder bis heute auf uns als Zuschauer wirken. Wer diese Aspekte selbst erfahren will, dem sei die Ausstellung ?Strafprozesse filmen: eine Herausforderung für die Gesellschaft“ empfohlen, welche ab 15.05.2025 im Ausstellungsraum der Zentralbibliothek zu sehen sein wird.
Text und Foto: Simon Hegemann
Link zur Ringvorlesung hier
In diesem Sommersemester dürfen wir wieder die neuen Studierenden an der Fakult?t willkommen hei?en. Studiendekanin Prof. Dr. Claudia Mayer und Dekan Prof. Dr. Alexander Graser sowie Studiengangskoordinatorin Dr. Petra Fexer begrü?ten unsere neuen Studierenden im Rahmen der Einführungstage.
Die Fakult?t für Rechtswissenschaft l?sst in jedem Semester den Gro?teil aller Lehrveranstaltungen von den Studierenden evaluieren.
Im Rahmen der Fakult?tsfeier überreichte die Studiendekanin, Frau Professor Mayer, die Auszeichnung "Beste Lehrveranstaltung auf professoraler Seite" Herrn Professor Hartmann für seine Praktische ?bung "Schreiben(d) lernen - Sprache und Stil im rechtswissenschaftlichen Studium und der Dissertation“. Bei den Wissenschaftlichen Mitarbeitern konnten sich dank Spitzenbewertungen dieses Mal gleich drei junge Dozenten freuen: Herr Dr. Drechsler erhielt zum 8. Mal eine Auszeichnung für seine REX-Vorlesung "?ffentliches Recht - Vertiefung im Verwaltungsrecht“, Frau Janna Pirk (am Tag der Feier leider abwesend) und Herr Moritz Effenberger wurden jeweils für ihre "Konversationsübung in BGB I" mit einer Urkunde bedacht.
Ziel dieser Lehrevaluation ist es, die Qualit?t der Lehre stetig zu verbessern. Mehr Informationen zu der Lehrevaluation finden Sie hier.
Foto: Fotostudio Daniel, Regensburg
Foto: Petra Fexer
Foto: Fotostudio Daniel, Regensburg
Herzlichen Glückwunsch zum bestandenen 1. Staatsexamen (Termin 2024/II)!
Foto: Petra Fexer
Herzlichen Glückwunsch an die ersten Absolventen des LL.B. Digital Law (auch an die am Tag der Feier nicht anwesenden)!
(Foto: Isabella Gottschling)
Am Donnerstag, 06. Februar 2025 fand im vollbesetzten H13 die Antrittsvorlesung von Frau Prof. Dr. Bettina Mielke (Pr?sidentin des Landgerichts Ingolstadt und Honorarprofessorin für Rechtsinformatik und Recht der Digitalisierung) statt. Thema des Vortrags war ?Künstliche Intelligenz und Justiz: Ein Drama in mehreren Akten?.
Herzlich Willkommen an unserer Fakult?t!
Am Abend des 13.01.2025 hielt Frau Prof. Dr. Bettina Mielke, noch vor ihrer offiziellen Antrittsvorlesung, einen eindrucksvollen Vortrag zum Thema ?Der digitale Zivilprozess: das Basisdokument im Reallabor“. Die Veranstaltung bot einen Einblick in ein innovatives Forschungsprojekt, das an der Universit?t Regensburg durchgeführt wird.
Frau Prof. Mielke erl?uterte zun?chst die Ausgangslage: Die klassische Papierakte und ihre digitale Nachfolgerin, die oft unübersichtliche E-Akte, stellen weiterhin gro?e Herausforderungen für die Praxis des Zivilprozesses dar. Das vorgestellte Forschungsprojekt schl?gt als L?sung eine grundlegende Neuorganisation vor: das Basisdokument.
百利宫_百利宫娱乐平台¥官网es Dokument erm?glicht einen digital organisierten Parteivortrag, der durch klar gegliederte Abschnitte gezielte Erg?nzungen und Kommentare von Gegenanw?lten und Richtern erlaubt. Ziel ist es, den Zivilprozess effizienter und übersichtlicher zu gestalten.
Nach dem etwa 30-minütigen Vortrag folgte eine Diskussion mit den anwesenden Zuh?rern. Dabei wurden insbesondere die Grenzen, Chancen und Erweiterungsm?glichkeiten des digital organisierten Parteivortrags beleuchtet.
Frau Prof. Mielkes Antrittsvorlesung am 6. Februar um 18:00 Uhr in H?rsaal H13 verspricht ebenfalls spannende Inhalte und wird mit gro?em Interesse erwartet.
(Text: Ophelia Rudolph)
(Foto: Simon Hegemann)
Foto: Privat
Rainer Arnold wurde am 22. Oktober 1943 in Marienbad im heutigen Tschechien geboren. 1968 wurde er in Würzburg mit einer Arbeit zum Rangverh?ltnis zwischen dem Recht der Europ?ischen Gemeinschaften und dem innerdeutschen Recht promoviert. Nur vier Jahre, nachdem der EuGH in der Sache Costa/ENEL die Autonomie und den Vorrang des Gemeinschaftsrechts postuliert hatte, geh?rte er damit zu den Pionieren der Europarechtswissenschaft. Am Puls der Zeit war er auch mit seiner Habilitationsschrift, die er 1973, im Jahr des britischen Beitritts zu den Europ?ischen Gemeinschaften, vorlegte. Die Schrift war der Parlamentssouver?nit?t im britischen Verfassungsrecht als Hauptproblem des britischen Beitritts gewidmet. Damit habilitierte er sich für die F?cher deutsches und ausl?ndisches ?ffentliches Recht sowie V?lkerrecht und damit waren seine gro?en Themen: Europ?ische Integration und Verfassungsrechtsvergleichung, früh gesetzt.
Nach der Habilitation trat er eine Stelle an der Universit?t Konstanz an, bevor er 1978 als Nachfolger von Prodromos Dagtoglou an die Universit?t Regensburg berufen wurde. Dort bekleidete er den Lehrstuhl für ?ffentliches Recht, Rechtsvergleichung, Recht der Europ?ischen Gemeinschaften, Wirtschaftsverwaltungsrecht und ausl?ndisches ?ffentliches Recht, der 1999 zum Jean-Monnet-Lehrstuhl wurde. 1981-1983 war er Dekan der Juristischen Fakult?t.
Rainer Arnold war polyglott. Er war nicht nur in den g?ngigen westeurop?ischen Sprachen zu Hause, sondern beherrschte auch Russisch und Tschechisch. Selbst seine Kommunalrechtsvorlesung hielt er bisweilen dreisprachig, damit seine zahlreichen ERASMUS-Studierenden folgen konnten. Bei seinen Kongressen zum vergleichenden und europ?ischen Verfassungsrecht, die er über zwei Jahrzehnte in Regensburg durchführte, konnte es geschehen, dass Rainer Arnold selbst in die Dolmetscherkabine eilte, um bei der Simultanübersetzung einzuspringen.
Seine stupenden Sprachkenntnisse pr?destinierten ihn zum Brückenbauer. Als es in den 1990er Jahren darum ging, die Staaten des ehemaligen Ostblocks in ein gemeinsames Europa zu integrieren, kam diese Rolle zur vollen Entfaltung. Rainer Arnold baute ein Netzwerk von Verfassungsrichtern- und -rechtswissenschaftlern auf, das er auf 150 bis 200 Personen bezifferte. Kernstück waren die bereits erw?hnten j?hrlichen Kongresse, auf denen sich, was Rang und Namen in der mittel- und osteurop?ischen Verfassungsgerichtsbarkeit und? rechtswissenschaft hatte, an der Universit?t Regensburg versammelte, um sich mit Kolleginnen und Kollegen aus West-, Süd-, Ost- und Südosteuropa auszutauschen und zu vernetzen. Fundament seines Netzwerks war nicht zuletzt seine verbindliche Gastfreundschaft, wenn er etwa die zahlreichen Teilnehmenden seines Kongresses abends gemeinsam mit seiner Frau Barbara in seinem Haus empfing.
Hinzu kamen bilaterale Kontakte und eine unermüdliche Reiset?tigkeit. Auch hier verband Rainer Arnold Ost und West. Im slawischen Sprachraum war er ebenso zu Hause wie in der romanischen Welt. An der Prager Karls-Universit?t lehrte er wie im Pariser Quartier Latin. Es ist bezeichnend für Rainer Arnold, dass die erste Meldung von seinem Tod vom moldauischen Verfassungsgericht ver?ffentlicht wurde. Die Pressemitteilung beklagt den Tod eines engagierten Freundes.
Zu den H?hepunkten seiner Karriere geh?rt die Schule des deutschen Rechts an der Lomonossov-Universit?t in Moskau, die Rainer Arnold 2002 gegründet und bis 2012 geleitet hat. Sein Regensburger Fakult?tskollege Gerrit Manssen hat den erfolgreichen Studiengang fortgeführt, bis er mit dem Russischen Angriffskrieg auf die Ukraine nach zwanzig Jahren ein j?hes Ende genommen hat. In einer Welt zunehmender