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Aktuelles: Dichtestress verst?rkt das Absterben von B?umen

{web_name} k?nnte die h?here Artenvielfalt in tropischen W?ldern erkl?ren.Internationales Forschungsteam analysierte Baumsterblichkeit in einem globalen Netzwerk von Waldmonitoringfl?chen - Publikation in Nature

28. Februar 2024, von Professur für Theoretische ?kologie, Universit?t Regensburg

  • Biologie und Vorklinische Medizin
  • Forschung

Gleich und gleich gesellt sich gern, aber zumindest für B?ume ist das nicht immer hilfreich. Im Gegenteil, wenn ein Baum von vielen gleichartigen Individuen umgeben ist, steigt seine Mortalit?t an, was wahrscheinlich durch spezialisierte Krankheitserreger oder Pflanzenfresser verursacht wird. {web_name}er Effekt tritt in W?ldern auf der ganzen Welt auf, ist aber bei seltenen tropischen Baumarten ausgepr?gter, was zu der erstaunlichen Baumartenvielfalt tropischer W?lder im Vergleich zu W?ldern in den gem??igten Breiten beitragen k?nnte.

{web_name} fand ein Team von 52 Wissenschaftler*innen aus der ganzen Welt unter der Leitung von Lisa Hülsmann, Professorin für ?kosystemanalyse und -simulation an der Universit?t Bayreuth, und Florian Hartig, Professor für Theoretische ?kologie an der Universit?t Regensburg, heraus. Dafür analysierte das Team die Baumsterblichkeit in einem globalen Netzwerk von Waldmonitoringfl?chen, das vom ForestGEO-Programm am Smithsonian Tropical Research Institute koordiniert wird. Ihre Ergebnisse wurden soeben in der Fachzeitschrift Nature ver?ffentlicht.


Wie tropische Waldgemeinschaften Hunderte von Arten beherbergen k?nnen, ohne dass eine Art dominiert oder andere aussterben, ist ?kolog*innen seit Jahrhunderten ein R?tsel. Vor mehr als 50 Jahren stellten Daniel Janzen und Joseph Connell die Hypothese auf, dass das stabilere tropische Klima es Krankheitserregern erm?glicht, sich st?rker auf einzelne Baumarten zu spezialisieren. {web_name} würde dazu führen, dass B?ume weniger wachsen und h?ufiger absterben, wenn sie von anderen B?umen derselben Art umgeben sind - eine Reaktion, die als Dichteabh?ngigkeit bezeichnet wird. Sollte die Dichteabh?ngigkeit in Richtung ?quator zunehmen, k?nnte dies die hohe Baumartenvielfalt in den Tropen erkl?ren. Bisher fehlten jedoch die Daten und Analyseinstrumente, um einen solchen Unterschied zwischen tropischen und gem??igten W?ldern nachzuweisen. Das gro?e internationale Forschungsteam hat nun mit neuen Methoden und Daten untersucht, ob der vermutete Mechanismus tats?chlich existiert.

"Die fast 2,5 Millionen B?ume, die an 23 Standorten weltweit beobachtet wurden, zeigen überwiegend eine diversit?tsstabilisierende Dichteabh?ngigkeit, die aber nicht unbedingt st?rker in den Tropen ist", sagt Lisa Hülsmann. Allerdings sind in tropischen W?ldern Baumarten mit st?rkerer Dichteabh?ngigkeit tendenziell seltener. Die Autor*innen der Studie vermuten, dass dieses Muster auf eine effektivere Regulierung der Baumpopulationen in tropischen W?ldern zurückzuführen ist. {web_name} wiederum k?nnte zu der vergleichsweise hohen Artenvielfalt beitragen.

Laut Florian Hartig best?tigen die Ergebnisse teilweise die Idee von Janzen und Connell. Spezialisierte Sch?dlinge k?nnten in den Tropen tats?chlich einen positiveren Einfluss auf die Artenvielfalt haben als in den W?ldern der gem??igten Zonen, aber der Zusammenhang ist subtiler als vermutet.

Stuart Davies, Direktor des ForestGEO Netzwerks, betont: "{web_name}e Studie zeigt, wie wichtig langfristige, gro? angelegte empirische Untersuchungen der W?lder der Welt sind, um die Schlüsselprozesse zu verstehen, die die biologische Vielfalt in diesen kritischen ?kosystemen erhalten.”

Die Ergebnisse dieser Studie liefern wertvolle Einblicke in die Mechanismen, die die Artenvielfalt in tropischen und gem??igten W?ldern beeinflussen. Gerade in Zeiten des Klimawandels k?nnten die hochgradig spezialisierten Interaktionen zwischen B?umen und Sch?dlingen gest?rt werden, mit m?glicherweise ungünstigen Auswirkungen auf die lokale Baumartenvielfalt. Die Forschenden betonen jedoch, dass weitere Studien notwendig sind, um die genauen Auswirkungen dieser Erkenntnisse auf die Artenvielfalt in verschiedenen Wald?kosystemen zu verstehen.

Das Bayerische Klimaforschungsnetzwerk bayklif finanziert vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst hat die Forschung gef?rdert. Die Walddaten für die Analyse haben die Forschenden aus dem ForestGEO Netzwerk erhalten, das Teil des Smithsonian Institute ist.

Ver?ffentlichung:

Hülsmann et al., Latitudinal patterns in stabilizing density dependence of forest communities, Nature 2024, doi 10.1038/s41586-024-07118-4 (externer Link, ?ffnet neues Fenster)

Foto: Lisa Hülsmann
Mo Singto, Khao Yai National Park, Thailand.
Foto: ForestGEO
Pasoh Waldreservat, Malaysia.
Bayklif-Logo.

Kontakt aufnehmen

Jun.-Prof. Dr. Lisa Hülsmann

Professur für ?kosystemanalyse und -simulation
Universit?t Bayreuth

Prof. Dr. Florian Hartig

Professur für Theoretische ?kologie
Universit?t Regensburg

Prof. Dr. Stuart Davies

Director of the Forest Global Earth Observatory (ForestGEO)
Smithsonian Institution

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