Aktuelles: Projekt ?Regensburger Stimmtraining“ (ReSt) startet

Für Lehrkr?fte sind die Anforderungen an die stimmliche Leistungsf?higkeit aufgrund der hohen t?glichen Sprechzeit in Verbindung mit Umgebungsl?rm im Klassenzimmer besonders hoch. Der Frage, mit welchen Methoden das stimmliche Befinden verbessert werden kann und welche Rolle hierbei das empfundene Stresserleben spielt, widmet sich nun ein Pr?ventionsprojekt zu Achtsamkeit und Stimme für Personal an bayerischen staatlichen Schulen. Ziel des ?Regensburger Stimmtrainings“ (ReSt), das zum 1. Juli 2022 startet, ist die Entwicklung und wissenschaftliche Begleitung einer Webanwendung zur Pr?vention von Stimmst?rungen bei Lehrkr?ften. Das Regensburger Stimmtraining ist ein Gemeinschaftsprojekt der Universit?t Regensburg (UR) und des Arbeitsmedizinischen Instituts für Schulen in Bayern (AMIS-Bayern), welches derzeit am Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) aufgebaut wird.

Prof. Caroline Herr, Mitglied der Amtsleitung des LGL, erl?utert: ?Studien zeigen, dass bis zu 81 Prozent der Lehrkr?fte im Laufe des Berufslebens von stimmlichen Einschr?nkungen betroffen sind. Durch gezieltes Training der Stimme kann jedoch der Entstehung chronischer Stimmst?rungen entgegengewirkt werden. Unser Pr?ventionsprojekt soll insbesondere helfen, durch gezielte Informationsarbeit und Training der Stimme Stress zu reduzieren. So k?nnen zugleich Unterrichtsausf?lle vermieden werden.“
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek betont: ?Ich unterstütze dieses Projekt ausdrücklich. Stress ist Gift für den K?rper und die Seele. Es ist wichtig, gerade Lehrerinnen und Lehrern, die sich Tag für Tag für die Zukunftschancen der kommenden Generationen einsetzen, über die Risiken zu informieren, ihnen Pr?ventionsangebote zu machen und ihnen zu zeigen, wie sie ihre Stimme fit halten k?nnen. Ich wünsche mir, dass m?glichst viele dieses innovative Angebot nutzen.“ Kultusminister Prof. Dr. Michael Piazolo hebt hervor: ?Wir freuen uns auf das ?Regensburger Stimmtraining‘ mit seiner engen Verzahnung von Theorie und Praxis. Unseren Lehrerinnen und Lehrern, deren Stimmen tagt?glich im Unterricht besonders gefragt sind, wird hier ein vielversprechendes Angebot unterbreitet, das einen nachhaltigen Beitrag zur Lehrergesundheit leisten kann. Das begrü?e ich ausdrücklich.“
Das Regensburger Stimmtraining soll auf anschauliche Weise Wissensinhalte zu Stimme und Lifehacks für den Unterrichtsalltag auf einer Plattform verknüpfen, um einen physiologischen Gebrauch der Sprechstimme zu gew?hrleisten und so Wirkungsstrategien für Lehrkr?fte bereitzustellen. ?Die Stimme ist ein nicht zu untersch?tzendes Kapital einer jeden Lehrkraft, welches aufgrund der hohen Belastung im Lehrberuf einem besonders hohen Risiko einer Stimmst?rung ausgesetzt ist“, erkl?rt Prof. Dr. Ernst Tamm, Vizepr?sident für Forschung und Nachwuchsf?rderung der UR. Das interdisziplin?re Projekt ReSt setze daher nicht erst dann an, wenn sich diese St?rung bereits manifestiert habe, sondern soll dabei helfen, die Stimmst?rung zu verhindern, so der Vizepr?sident. ?Im Rahmen der Studie“, so Sven Hilbert, Professor für Methoden der empirischen Bildungsforschung der UR, ?haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer au?erdem die M?glichkeit, ein ausführliches Feedback zur individuellen stimmlichen Situation und zur Stressbelastung zu bekommen – also eine Rückmeldung zu spezifischen und allgemeinen gesundheitlichen Themen.“ 
Dr. Christian Gegner vom Lehrgebiet Mündliche Kommunikation und Sprecherziehung der UR erg?nzt: ?Gerade für Lehrkr?fte ist eine gesunde und tragf?hige Stimme essentiell. Sie vermitteln Wissen, begleiten bei Lernprozessen, beraten oder führen Gespr?che mit Eltern und Kolleginnen sowie Kollegen. Kann der eigene Stimm- und Sprechapparat die Anforderungen an ihn nicht mehr kompensieren, wird die Stimme müde und das Sprechen zunehmend anstrengender“. Auch Prof. Dr. Stefan Wüst vom Lehrstuhl für Medizinische Psychologie der UR hebt die Wichtigkeit des Projektes für den Arbeitsschutz der Lehrenden hervor: ?Lehrkr?fte sind einer erheblichen berufsbezogenen Stressbelastung ausgesetzt, die wiederum die Entstehung einer Stimmst?rung begünstigen k?nnen. Das Projekt kann daher wichtige Impulse für die Pr?vention und Gesundheitsf?rderung liefern.“ 
Im Anschluss an die dreij?hrige Projektlaufzeit wird die Webanwendung dem bayerischen Schulpersonal kostenlos zur Verfügung stehen. Weiterführende Informationen sowie regelm??ige Updates zu dem Stand des Kooperationsprojekts sind unter www.lgl.bayern.de/arbeitsschutz/amis/schwerpunktthemen (externer Link, ?ffnet neues Fenster) zu finden.

?ber das AMIS-Bayern
Das Arbeitsmedizinische Institut für Schulen (AMIS-Bayern) am LGL ber?t staatliche Schulen in Bayern in allen Fragen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes. Es wurde hierzu interdisziplin?r aufgestellt, arbeitet ganzheitlich und bietet ein umfangreiches Unterstützungsangebot. Da in diesem Zusammenhang ein Austausch mit wissenschaftlichen Einrichtungen wichtig ist, arbeitet das AMIS-Bayern eng mit anderen Institutionen zusammen. Neben Betriebs- und Fach?rzt*innen für Arbeitsmedizin sind Arbeitspsycholog*innen, Fachkr?fte für Arbeitssicherheit sowie Assistenzpersonal für das AMIS-Bayern t?tig. 

?ber das LGL
Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) ist die zentrale Fachbeh?rde des Freistaats Bayern für Lebensmittelsicherheit, Gesundheit, Veterin?rwesen und Arbeitsschutz/Produktsicherheit.
Am LGL sind verschiedene Fachgebiete bewusst unter einem Dach vereint. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind Lebensmittelchemiker, ?rzte, Tier?rzte, Ingenieure, Physiker, Psychologen, ?kotrophologen, Chemiker, labortechnische Fachkr?fte, Juristen, Biologen und andere Experten. Sie arbeiten über Fachgrenzen hinweg zusammen und betrachten Sachverhalte aus verschiedenen Blickwinkeln.