Nicht nur unmittelbar von der Krankheit Betroffene, sondern auch die Wirtschaft und der Arbeitsmarkt leiden unter der Ausbreitung von COVID-19. Die Politik versucht gegenzusteuern und setzt alles daran, Arbeitspl?tze zu erhalten. Doch selbst wenn Kurzarbeit, Liquidit?tshilfen und Lohnfortzahlungen greifen, k?nnte der Arbeitsmarkt einbrechen. Der Grund: Viele Besch?ftigungsverh?ltnisse enden trotzdem, z. B. wenn Angestellte in Rente gehen. Werden diese Stellen nicht neu besetzt, k?nnte das enorme Auswirkungen haben. {web_name}e hat der Wirtschaftsforscher Prof. Dr. Enzo Weber von der Universit?t Regensburg zusammen mit seinem Kollegen Prof. Dr. Christian Merkl von der Friedrich-Alexander-Universit?t Erlangen-Nürnberg simuliert. Ihre Ergebnisse sind nun bei VoxEU erschienen.
In ihren Berechnungen gingen die Wissenschaftler von drei verschiedenen Szenarien aus. Im ersten Szenario sinkt die Einstellungsrate um ein Drittel, im zweiten Szenario um die H?lfte und im dritten um zwei Drittel im Vergleich zu der Zeit vor der Corona-Krise. {web_name}es Level bleibt jeweils für 18 Monate konstant. Geht man von letzterem und damit vom ungünstigsten Szenario aus, würde sich die Zahl der Arbeitslosen in nur eineinhalb Jahren etwa verdoppeln – und zwar ausschlie?lich aufgrund der fehlenden Neueinstellungen. ?Das ist aber nur die Spitze des Eisbergs“, erkl?rt Prof. Dr. Enzo Weber. ?Denn hier fehlen noch die Personen, die nicht arbeitslos sind, sondern z. B. von der Schule bzw. Hochschule kommen. Au?erdem wechseln viele Besch?ftigte direkt von einem bestehenden in ein neues Arbeitsverh?ltnis.“
Prof. Weber r?t daher zu einem Rettungsschirm für Neueinstellungen, der u. a. Subventionen vorsieht. Als einfaches und direktes Mittel empfiehlt der Wirtschaftsforscher, dass Unternehmen für einige Zeit keine Sozialbeitr?ge für neu eingestellte Besch?ftigte zahlen müssen. ?Das w?re ein starker Anreiz für Neueinstellungen“, so Prof. Dr. Enzo Weber ?Dadurch k?nnten auch Start-ups unterstützt werden, die ihr gesamtes Personal neu einstellen. Zudem h?tte diese Form der Subventionen einen positiven Einfluss auf den Niedriglohnsektor. Es w?re also ein universelles Mittel, das nicht auf einzelne Jobs und Branchen beschr?nkt w?re.“
Neben den Hilfspakten für bestehende Arbeitspl?tze sind Subventionen für Neueinstellungen, so sind die Wissenschaftler überzeugt, ein weiterer wichtiger Schritt, um einen Zusammenbruch des Arbeitsmarktes zu verhindern.
ORIGINALPUBLIKATION
Christian Merkl and Enzo Weber, “Rescuing the labour market in times of COVID-29: Don’t forget new hires!”, VoxEU (2020)
https://voxeu.org/article/rescuing-labour-market-times-covid-19-don-t-forget-new-hires (externer Link, ?ffnet neues Fenster)
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Prof. Dr. Enzo Weber
Lehrstuhl für Empirische Wirtschaftsforschung, insb. Makro?konometrie und Arbeitsmarkt
Universit?t Regensburg
Telefon: 0911 179-7643
E-Mail: enzo.weber@iab.de