Die Produktion von Nachkommen bringt Kosten für den eigenen K?rper mit sich. Daher geht ein hoher Fortpflanzungserfolg in jungem Alter bei vielen Tierarten mit einer verkürzten Lebensdauer einher. K?niginnen von staatenbildenden Insekten, also Ameisen, Bienen, Wespen und Termiten, sind hier eine Ausnahme: Sie leben sehr lange und sind gleichzeitig bis ans Ende ihrer Tage hochproduktiv, sie scheinen also nicht zu altern. Einen Teil des R?tsels, wie sie dies schaffen, wurde jetzt in der Publikation ?Late-life fitness gains and reproductive death in Cardiocondyla obscurior ants“ gel?st, entstanden im Rahmen einer DFG-gef?rderten Forschergruppe (FOR2281 Sociality and the reversal of the fecundity/longevity trade-off).
Luisa María Jaimes Ni?o, Erstautorin und Doktorandin bei PD Dr. Jan Oettler am Institut für Zoologie an der Universit?t Regensburg, verfolgte die Produktivit?t und Lebensdauer von 99 Ameisenk?niginnen der Art Cardiocondyla obscurior. Zusammen mit dem Forscherteam konnte sie zeigen, dass die Ameisen eine von anderen Tierarten abweichende Fortpflanzungsstrategie verfolgen. ?Wir bezeichnen diese Strategie als ,Continuusparit?t‘, da sie sich durch durchg?ngige, lebenslange Reproduktion und einem Fitnessmaximum am Ende des Lebens in Form verst?rkter Produktion von Geschlechtstieren (neue K?niginnen, M?nnchen), auszeichnet“, erkl?rt Dr. Oettler. Die K?niginnen erreichten ihren maximalen Fortpflanzungserfolg erst gegen Ende ihres Lebens, unabh?ngig davon, wieviel Nachkommen sie insgesamt produzierten und wie lange sie lebten. Natürliche Selektion auf die Fortpflanzungsf?higkeit wirkt also bis ans Ende des Lebens, was dazu führt, dass K?niginnen von staatenbildenden Insekten keine Alterserscheinungen zeigen, obwohl sie hochproduktiv und langlebig sind.
Originalpublikation:
Luisa Maria Jaimes-Nino, Jürgen Heinze, Jan Oettler: Late-life fitness gains and reproductive death in Cardiocondyla obscurior ants. eLife 2022;11:e74695
DOI: https://doi.org/10.7554/eLife.74695 (externer Link, ?ffnet neues Fenster)
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PD Dr. Jan Oettler
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Universit?t Regensburg
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