An einer so gro?en Institution wie der Universit?t Regensburg (UR), mit fast 20.000 Studierenden und mehreren Tausend Mitarbeitenden, lassen sich Konflikte nicht immer vermeiden. Die Antidiskriminierungsstelle, mit der Ansprechperson Dr. Birgit Bockschweiger, ist die zentrale Anlaufstelle für alle Fragen rund um Antidiskriminierung und Diversit?t an der Universit?t.
In der Antidiskriminierungsstelle sind Aktivit?ten und Ma?nahmen, die einem diskriminierungsfreien Campus dienen, gebündelt. Sie ist koordinierende Anlaufstelle für Fragen, Themen und Probleme rund um Diversity und Diskriminierung. Eine der jüngsten Ma?nahmen zur Weiterentwicklung der Antidiskriminierungsstelle ist die Einstellung von vier Studentischen Hilfskr?ften, sogenannten Lotsen, die Dr. Bockschweiger in ihrer umfassenden Arbeit unterstützend zur Seite stehen, insbesondere im Kontakt mit Studierenden und studentischen Initiativen.
Anfang des Sommersemesters 2024 haben Lea Wagner, 百利宫_百利宫娱乐平台¥官网 der Bildenden Kunst und ?sthetischen Erziehung, Aleksandra ?Ola“ Szulc, Medizin, Levin Strasser, Vergleichende Kulturwissenschaft und Medienwissenschaft sowie Malena Koch, Kriminologie und Gewaltforschung, ihre Arbeit als studentisches Team der Antidiskriminierungsstelle aufgenommen. Sie nehmen Anfragen per Mail entgegen, kl?ren über die M?glichkeiten und Arbeitsweisen der Antidiskriminierungsstelle auf, stellen den Kontakt in die Studierendenschaft her, helfen bei der Vorbereitung und Ausarbeitung von Workshops und verschiedenen Programmen, h?ren Betroffenen bei Bedarf als erste 百利宫_百利宫娱乐平台¥官网 zu und kümmern sich um Organisatorisches wie die Erstellung von Social Media-Posts oder Flyern.
?Manchmal m?chte eine betroffene Person erst einmal mit einer Gleichaltrigen sprechen, bevor sie sich an die Antidiskriminierungsbeauftragte wendet“, erkl?rt Lea diesbezüglich. Tats?chlich stellt die ?offizielle Antidiskriminierungsstelle“ manchmal für Betroffene eine Hürde dar – es steht die Frage im Raum: ?Ist mein Anliegen relevant genug, um es zu melden?“ Die vier studentischen Hilfskr?fte (SHKs) sollen diese Hemmschwelle abbauen und so die M?glichkeit für hierarchiefreie Gespr?che unter Studierenden geben. Auf Wunsch h?ren sie den Betroffenen in einem ersten Gespr?ch zu, vermitteln Sicherheit und zeigen Wertsch?tzung für den Mut der Studierenden, problematische Erfahrungen anzusprechen.
?Diskriminierungserfahrungen sind auch im universit?ren Kontext anzutreffen, da Hierarchien hier immer eine Rolle spielen. Es ist daher umso wichtiger, dass Betroffene nicht allein gelassen werden, sondern Unterstützung erfahren, die ihre Wünsche und Bedürfnisse respektiert. Unsere Aufgabe ist es Betroffenen aufmerksam zuzuh?ren und zu signalisieren: Du bist nicht allein. Wir st?rken dir den Rücken, falls du unsere Unterstützung brauchst“, erkl?rt Malena. ?Immer wenn sich jemand diskriminiert fühlt, ist es relevant genug, geh?rt zu werden. Hier herrscht viel Unsicherheit, die wir den Menschen nehmen m?chten“, erg?nzt Lea. Zudem kennen die Lotsen die Strukturen an der UR und sind mit spezifischen Beratungsstellen und vielen anderen universit?ren Gruppen und Arbeitskreisen im Austausch, so dass sie bei Bedarf auch direkt weitere hilfreiche Kontakte vermitteln k?nnen. Daher ist der Ausbau der Vernetzung innerhalb der Studierendenschaft aktuell auch eine der vordringlichsten Aufgaben der vier SHKs.
Für Lea ist die Arbeit bei der Antidiskriminierungsstelle viel mehr als ?nur“ ein Job. Sie hat Themen wie ?Ausgrenzungsmechanismen“, ?Rassismus“ oder ?Sexismus“ durch das Zusatzstudium ?Genderkompetenz“ besser kennengelernt. ?Dadurch habe ich gemerkt, wie wichtig es mir ist, mich mit diesen Themen auch im Alltag zu besch?ftigen. Und in der Kommunikation mit anderen Studierenden ist mir dann bewusst geworden, dass die Antidiskriminierungsstelle noch immer nicht bekannt genug ist.“
Sowohl Lea, als auch Ola, haben die Arbeit der Antidiskriminierungsstelle ursprünglich durch einen der zahlreichen Sensibilisierungsworkshops kennengelernt, die Dr. Bockschweiger regelm??ig an der UR anbietet. Für Ola waren die im Studium und im Alltag gemachten Erfahrungen ausschlaggebend dafür, sich aktiv in der Antidiskriminierungsstelle einzubringen. ?Es gibt immer wieder Momente im Uni-Alltag, in denen es zu Diskriminierungen oder Ungleichbehandlungen kommt und ich m?chte gerne ein Teil davon sein, etwas dagegen zu tun, bzw. Birgit in ihrer Arbeit zu unterstützen. Es ist unglaublich, wie viel sie auf die Beine stellt“, erkl?rt die Medizinstudentin.
Der dritte Lotse, Levin, hat vor seinem Studium bereits als Ergotherapeut gearbeitet und im Rahmen der beruflichen Arbeit auf verschiedenen Ebenen mit Diskriminierung zu tun gehabt. ?Ich habe viel mit k?rperlich und geistig beeintr?chtigten Personen gearbeitet. In diesem Zusammenhang habe ich immer wieder die vielen baulichen und sprachlichen Barrieren mitbekommen, mit denen Menschen in ihrem Alltag zu k?mpfen haben. Es ist sehr wichtig auch diese Art der Diskriminierung auf dem Schirm zu haben und sie zu minimieren.“ An der UR hat Levin dann im Rahmen seiner ehrenamtlichen T?tigkeit im AK Queer immer wieder von verschiedensten Diskriminierungen erfahren. ?ber die Arbeit dort hat der Student auch Dr. Bockschweiger und ihr Bet?tigungsfeld an der UR kennengelernt. ?Die Arbeit bei der Antidiskriminierungsstelle ist sehr interessant für mich, weil ich es aus ganz verschiedenen Blickwinkeln wichtig finde, Gerechtigkeit zu schaffen und diese auch institutionell zu unterstützen“, so Levin.
Malena hat ursprünglich begonnen sich im Rahmen eines studentischen Arbeitskreises zu Themen der feministischen Rechtswissenschaft intensiver mit der Thematik der Diskriminierung auseinanderzusetzen. Vor ihrem Masterstudium an der UR hat sie bereits einen Bachelor in Philosophie und Rechtswissenschaften an der Universit?t G?ttingen absolviert, in dem sie insbesondere die Frage nach Geschlechtergerechtigkeit und Diskriminierungen im und durch das Recht besch?ftigt haben. ?Die universit?ren Strukturen habe ich dann w?hrend meiner ehrenamtlichen T?tigkeit im Gleichstellungsteam der juristischen Fakult?t an der Universit?t G?ttingen besser kennengelernt“, so Malena.
Mit der Installierung des studentischen Teams der Antidiskriminierungsstelle hat die UR einen wichtigen Schritt zur weiteren Sensibilisierung und Unterstützung der Studierenden und Mitarbeitenden unternommen. Die vier SHKs übernehmen vielf?ltige Aufgaben, die von der Vernetzung der Studierendenschaft untereinander, der Erstellung von Informationsmaterialien bis hin zur pers?nlichen Betreuung und Vermittlung von Hilfsangeboten reichen. Ihre Arbeit erfolgt dabei auf Augenh?he mit den unterschiedlichen Studierendengruppen und Fachschaften. Sie wollen die Anliegen, Themen und den Bedarf seitens der Studierenden hinsichtlich gemachter Diskriminierungserfahrungen an der Universit?t Regensburg aufzeigen und in enger Kooperation die Ziele und Projekte der Studierenden für einen diskriminierungssensibleren Campus umsetzen. ?Dabei ist uns der gegenseitige Austausch sehr wichtig. Die Devise lautet: mit den Studierenden gemeinsam aktiv werden und nicht an ihnen vorbei. Hierfür sind wir die Bindestelle, die diesen Austausch herstellen m?chte“, fasst es Malena zusammen.
Die Einstellung der vier Lotsen ist damit ein bedeutender Schritt, um die UR zu einem inklusiveren und wertsch?tzenderen Ort zu machen, an dem jede Stimme geh?rt und respektiert wird.

Kontakt aufnehmen
Dr. Birgit Bockschweiger
Referentin für Antidiskriminierung & Diversity
E-Mail: antidiskriminierung-shk@ur.de (studentisches Team der Antidiskriminierungsstelle) oder birgit.bockschweiger@ur.de
Tel.: +49 941 943-2364
Raum: PT3.2.32