?Beyond Canon_“ ist das erste Centre for Advanced Studies an einer Theologischen Fakult?t und gleichzeitig die erste Kolleg-Forschungsgruppe an der Universit?t Regensburg. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) entschied unl?ngst, ?Beyond Canon_“ (?Jenseits des Kanons“) in einer zweiten F?rderperiode bis 2026 mit insgesamt rund 4 Mio. Euro zu unterstützen.
Für Professor Dr. Tobias Nicklas, Spiritus Rector der Kolleg-Forschungsgruppe, Grund zur Freude: ?Regensburg wird damit weiterhin auch international der Anziehungspunkt für die Erforschung von Apokryphen. Wir werden auch weiterhin unsere Schwerpunkte in der Bedeutung dieser Traditionen für einzelne Regionen wie Armenien oder ?gypten und Orte wie Rom und Jerusalem fortsetzen und vertiefen. Verst?rkt werden wird der Blick auf historische Apokalypsen und Jenseitsvorstellungen. Ich freue mich auf die neuen interdisziplin?ren Perspektiven von der Kunstgeschichte bis zur Humangeographie.“
Seit der Er?ffnung des Zentrums im Oktober 2018 beteiligten sich neben zahlreichen Regensburger Forscher:innen insgesamt rund 200 externe Wissenschaftler:innen aktiv am Forschungsverbund, trugen vor, sprachen auf Konferenzen und Tagungen, und diskutierten ihre Publikationen; in den ersten vier Jahren des Bestehens der Kolleg-Forschungsgruppe entstanden so mehr als 200 Publikationen. UR-Vizepr?sident für Forschung und Nachwuchsf?rderung, Professor Dr. Ernst Tamm, freut sich sehr über die Verl?ngerung der F?rderung durch die DFG: ?Ich sch?tze die spannende Diskussionskultur und gelebte Internationalit?t in der Kolleg-Forschungsgruppe und gratuliere herzlich zu diesem Erfolg!“
Im Denkraum Sp?tantike
Im Fokus der inter- und transdisziplin?ren Forschung um Professor Dr. Tobias Nicklas und seine Kollegen Professor Dr. Harald Buchinger und Professor Dr. Andreas Merkt stehen Heterotopien religi?ser Autorit?t in der Sp?tantike. Damit gemeint sind Texte, Riten und Zeugnisse materialer Kultur (inklusive Bildern und Dingen), die nie als Teil des christlichen Kanons anerkannt wurden, die aber trotzdem oder gerade deswegen eine besondere Wirksamkeit entfaltet haben. Sie werden als ?andere Orte“ verstanden, die als ?Widerlager“ zum biblischen Kanon dienen, den sie fortschreiben, best?tigen oder auch unterlaufen.
Ziel ist es, Einblicke in das religi?se Leben jenseits kirchlicher und theologischer Normen zu gewinnen und dadurch zugleich Aufschluss über ihre tats?chliche Bedeutung wie auch die Geschichte des biblischen Kanons nach seiner Entstehung zu erhalten. Dabei wird nie der Blick auf Entwicklungen im Christentum allein gerichtet, sondern dieses als Teil eines multidimensionalen ?Denkraums Sp?tantike“ verstanden.
Neue Theoriebildungsprozesse
Der Disziplinen übergreifende Ansatz leistet auch einen innovativen Beitrag zu übergeordneten Fragen kanonischer Prozesse und alternativer Autorit?ten, wie sie auch in anderen Kultur- und Geisteswissenschaften diskutiert werden. Die DFG-Gutachter:innen zeigten sich überzeugt, dass durch den besonderen Regensburger Zugang eine Neuausrichtung in der Forschung zum antiken Christentum insgesamt erwartet werden kann: Die beteiligten Forscher:innen konnten eindrucksvoll neue Theoriebildungsprozesse einleiten. Bisher voneinander getrennt untersuchte Gruppen von Quellen werde verknüpft, damit die Grenzen von Fachbereichen überschritten und neue Fragestellungen erm?glicht.
Organisatorisch zeigten sich die Gutachter:innen beeindruckt von der Flexibilit?t und Innovationsfreude, die die Mitarbeitenden des Centres w?hrend der Pandemie-Einschr?nkungen bewiesen. Allgemein sei durch ?Beyond Canon_“ ein neuer internationaler Forschungsschwerpunkt an der Universit?t Regensburg etabliert und die Verankerung des Standorts in der globalen Forschungslandschaft immens gest?rkt worden.
Informationen/Kontakt
?ber die Kolleg-Forschungsgruppe Beyond Canon_ (externer Link, ?ffnet neues Fenster)
Personen (externer Link, ?ffnet neues Fenster)
Veranstaltungen (externer Link, ?ffnet neues Fenster)
Die DFG hat das Format der Kolleg-Forschungsgruppen im Jahre 2007 speziell für die Geisteswissenschaften eingeführt. Die Idee: Gelehrte aus aller Welt versammeln sich an einem Ort, um gemeinsam mit ortsans?ssigen Wissenschaftler:innen ein übergreifendes Thema zu erforschen und zu er?rtern. Zur Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG (externer Link, ?ffnet neues Fenster))