Dr. Susanne Brandstetter und Dr. Janina Curbach von der Universit?t Regensburg erforschen in zwei Teilprojekten der Forschungsgruppe HELICAP (Health Literacy in Early Childhood Allergy Prevention) die Rolle von Gesundheitskompetenz zu Allergiepr?vention im frühen Kindesalter – zum einen bei Eltern, zum anderen bei Gesundheitsfachkr?ften (?rzte und Hebammen). Gef?rdert wird die Forschungsgruppe von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).
Mehr als die H?lfte der Deutschen hat nach eigener Einsch?tzung Schwierigkeiten, mit der Flut an Gesundheitsinformationen umzugehen und sich im Gesundheitssystem zurechtzufinden. Das ist problematisch, denn die so genannte Gesundheitskompetenz beeinflusst, wie gesund sich Menschen verhalten und letztlich auch wie gesund sie sind. Welche Bedingungen im Einzelnen dafür sorgen, ob Menschen gut und richtig informiert sind, will eine von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gef?rderte Forschungsgruppe am Beispiel frühkindlicher Allergiepr?vention herausfinden. Die DFG-Gruppe HELICAP an den Standorten Hannover, Magdeburg, Regensburg und Freiburg wird mit insgesamt 2,2 Millionen Euro gef?rdert. Sprecher der Forschungsgruppe ist Prof. Dr. Christian Apfelbacher (Universit?t Magdeburg).
An der Universit?t Regensburg werden davon mit 470.000 Euro zwei Teilprojekte gef?rdert: Unter der Leitung von Dr. Susanne Brandstetter (Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin) untersucht das Teilprojekt ?Gesundheitskompetenz und Ma?nahmen der frühkindlichen Allergiepr?vention von Eltern“, wie sich die Gesundheitskompetenz von Eltern über den Lauf der Zeit entwickelt und welche Rolle Gesundheitskompetenz für die Vorbeugung von Allergien im Kindesalter spielt. Hierzu werden Daten aus der KUNO-Kids Gesundheitsstudie (Studienleitung: Prof. Dr. Michael Kabesch) analysiert. KUNO-Kids ist eine sogenannte Geburtskohortenstudie, die seit 2015 in der KUNO-Klinik St. Hedwig in Regensburg durchgeführt wird. Zur Teilnahme an der Studie werden alle Familien eingeladen, deren Kind in der Klinik geboren wird. Um die Entwicklung des Kindes zu begleiten und die Entwicklung von Gesundheit und Krankheit besser zu verstehen, werden regelm??ig Daten gesammelt und Frageb?gen verschickt. Bislang nehmen mehr als 3.000 Familien mit ihren Kindern an der Studie teil – somit bietet KUNO-Kids einen idealen Ausgangspunkt, um Gesundheitskompetenz und elterliche Ma?nahmen zur Allergiepr?vention im Detail zu untersuchen.
In einem zweiten Teilprojekt, ?Gesundheitsfachkr?fte: Welche Rolle spielt Gesundheitskompetenz in der Praxis der Allergiepr?vention?“, wird unter der Leitung von Dr. Janina Curbach (Medizinische Soziologie/Institut für Epidemiologie und Pr?ventivmedizin) untersucht, wie ?rzte/innen und Hebammen die Gesundheitskompetenz von Eltern im Bereich frühkindlicher Allergiepr?vention pr?gen und st?rken k?nnen. Die Wissenschaftlerinnen untersuchen, wie ?rzte/innen und Hebammen die aktuellen Forschungsergebnisse zu frühkindlicher Allergiepr?vention aufnehmen, wie sie diese als praktisch anwendbare Empfehlungen an ihre Patienten weitergeben, und welche Rolle Gesundheitskompetenz in der Patientenberatung spielt. Hierzu werden in den n?chsten drei Jahren an verschiedenen Standorten in Deutschland 70 Interviews mit ?rzten, Hebammen und Experten geführt. Anhand der Ergebnisse dieser Interviews wird ein Fragebogen entwickelt und getestet. Mit den gewonnenen Erkenntnissen wollen die Forscherinnen Empfehlungen entwickeln, wie ?rzte/innen und Hebammen das Wissen und Handeln von jungen Eltern im Bereich Allergiepr?vention verbessern kann.
?Gerade im Bereich Allergien sehen wir in den letzten Jahren einen schnellen Wandel in den wissenschaftlichen Empfehlungen. Früher hie? es, man solle Allergene wie Nüsse und Pollen meiden, heute empfiehlt man hingegen, Babies und Kleinkinder m?glichst früh mit Allergenen in der Nahrung und Lebensumgebung in Kontakt zu bringen“, sagt Dr. Brandstetter. Weil immer mehr Menschen von Allergien betroffen sind, ist es besonders wichtig zu verstehen, welche Empfehlungen Eltern von Gesundheitsfachkr?ften bekommen und wie sie mit diesen Informationen umgehen. ?Hinzu kommt, dass es viele Gerüchte und Missverst?ndnisse zum Thema Allergien gibt, durch die Eltern zus?tzlich verunsichert werden. Das betrifft vor allem die praktischen Fragen, wie sie die Ern?hrung und Lebensumgebung ihrer Kinder gestalten sollen“, erkl?rt Dr. Curbach.
Zun?chst werden die Forschungsgruppe und die Teilprojekte für drei Jahre von der DFG gef?rdert, mit der M?glichkeit, am Ende des F?rderzeitraums eine Anschlussfinanzierung für weitere drei Jahre einzuwerben.
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Kontakt aufnehmen
Dr. Susanne Brandstetter
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin
Universit?tsklinikum Regensburg
Telefon: 0941 369-5826
E-Mail: susanne.brandstetter@ukr.de
Dr. Janina Curbach
Institut für Epidemiologie und Pr?ventivmedizin
Universit?t Regensburg
Telefon: 0941 944-5233
E-Mail: janina.curbach@ukr.de