Im Rahmen des F?rderprogramms ?Grundlagenorientierte Leuchtturmprojekte für Forschung, Entwicklung und Anwendung im Bereich Quantenwissenschaften und Quantentechnologien“ hat das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst die F?rderung von zwei Projekten an der Universit?t Regensburg mit Mitteln aus der Hightech Agenda Bayern beschlossen. Wie das Ministerium bekannt gegeben hat, erh?lt das Projekt: ?Quantum circuits with spin qubits and hybrid Josephson junctions“ in den kommenden drei Jahren knapp drei Millionen Euro F?rdermittel, das Projekt ?Free-electron states as ultrafast probes for qubit dynamics in solid-state platforms“ knapp 1,9 Millionen Euro.
?Wir sind natürlich hocherfreut über die F?rderungszusage des Staatsministeriums für die beiden Projekte aus dem Bereich der Quantenwissenschaften. Die Beteiligung der Universit?t Regensburg am Munich Quantum Valley unterstreicht die internationale Spitzenposition und Attraktivit?t unserer Forschung und erm?glicht es unseren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern diese Position im h?chst relevanten Feld der Quantenwissenschaften und Quantentechnologien weiter auszubauen,“ so Universit?tspr?sident Prof. Dr. Udo Hebel. ?Innerhalb der UR haben die Projekte ein hohes Potential für zukünftige Verbundforschung, u.a. durch den Aufbau von Forschungssynergien im Bereich Quantencomputing, von der Hardwareentwicklung bis zu der Entwicklung von Quantenalgorithmen und Quantensimulationen und deren Anwendungen ergeben sich innovative Anknüpfungspunkte innerhalb der Physik und in die naturwissenschaftlichen Nachbarfakult?ten sowie insbesondere auch in die neu gegründete Fakult?t für Informatik und Data Science.“
Die gef?rderten Projekte:
Das Projekt ?Quantum circuits with spin qubits and hybrid Josephson junctions“ wird innerhalb der UR durch vier Arbeitsgruppen der Fakult?t für Physik unter der Leitung von Prof. Dr. Christoph Strunk und Prof. Dr. Dominique Bougeard getragen. Die Projektgruppe um Prof. Bougeard (Experiment), Prof. Dr. Milena Grifoni (Theorie), Prof. Dr. John Schliemann (Theorie), und Prof. Strunk (Experiment) besch?ftigt sich mit der Erforschung von Herzstücken zukünftiger Quantencomputer: Prozessoren für Quantencomputing und Schnittstellen zu hybriden Quantentechnologien. Ziel des Projekts ist es, neue elektronische Quantenprozessor-Konzepte in Halbleitern zu demonstrieren. Ein besonderer Vorteil dieser Konzepte w?re, dass sie auf die Nanotechnologien der Chipindustrie aufbauen. Damit bieten sie das Potential, ?hnlich wie aktuelle Chips, hoch-miniaturisiert und hoch-integriert, im industriellen Ma?stab hergestellt zu werden.
??hnlich wie in den 1950ern der Bau der ersten integrierten Schaltkreise die Initialzündung für eine damals kaum denkbare Entwicklung, hin zur Vielf?ltigkeit der heutigen digitalen Technologien, darstellt," erkl?rt Prof. Bougeard, ?verspricht Quantencomputing mittelfristig M?glichkeiten zu er?ffnen, die mit aktuellen Technologien nicht erreichbar sind. Es ist spannend, die Konkretisierung dieser neuen M?glichkeiten mitzugestalten und hierdurch auch einen Beitrag zu leisten, dass derartige Zukunftstechnologien in Bayern entwickelt werden."
Im Rahmen des Projekts ?Free-electron states as ultrafast probes for qubit dynamics in solid-state platforms“ soll unter der Leitung von Prof. Dr. Sascha Sch?fer (Experiment) und Prof. Ferdinand Evers (Theorie) der Prototyp eines ultraschnellen Transmissionselektronenmikroskops (UTEM) entstehen, mit dem die Quantendynamik einzelner Qubits– den grundlegenden Informationseinheiten in Quantencomputern– mit h?chster r?umlicher und zeitlicher Aufl?sung untersucht wird. Konventionelle Elektronenmikroskope sind schon heute unverzichtbare Werkzeuge, um zum Beispiel in der Halbleiterindustrie die Struktur von Festk?rpern auf atomaren L?ngenskalen zu untersuchen. Die UTEM-Technologie, die ultrakurze Elektronenpulse statt eines kontinuierlichen Elektronenstahls verwendet, erm?glicht es nun auch, dynamische Prozesse in Festk?rpern abzubilden. Die in diesem Projekt angestrebte Erweiterung dieser Technik auf einzelne Festk?rper-Quantensysteme verspricht einen einzigartigen experimentellen Zugang um Quantendynamiken zu detektieren. ?Wir freuen uns sehr über die F?rderung dieses Projektes, die es uns erm?glicht, die vielf?ltigen instrumentellen Entwicklungen, die im Regensburg Center for Ultrafast Nanoscopy entstehen, für Quantentechnologien nutzbar zu machen. Unser Ziel ist es insbesondere, die ultraschnelle Elektronenmikroskopie als eine der grundlegenden Charakterisierungstechniken für die künftige Quantenindustrie zu etablieren“, erl?utert Prof. Sch?fer. Prof. Sch?fer, der zurzeit noch an der Universit?t Oldenburg forscht, hat vor Kurzem den Ruf auf eine Professur für Experimentalphysik an der Universit?t Regensburg angenommen.
Neben der Universit?t Regensburg erhalten die Universit?ten in Erlangen-Nürnberg, Würzburg, Passau und München sowie die Technischen Hochschulen in Deggendorf und Regensburg und das Walter-Mei?ner-Institut der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen und das Max-Planck-Institut für Quantenoptik insgesamt rund 17 Millionen Euro. Das Programm ist eine der Ma?nahmen der Hightech Agenda Bayern. ?Wir wollen gezielt interdisziplin?re und hochschulübergreifende Projekte unterstützen, die die Grundlagen für bahnbrechende Innovationen legen k?nnen. Innovationen, von denen wir uns heute noch gar nicht vorstellen k?nnen, dass es sie gibt. Und die sich positiv für uns und die nachfolgenden Generationen auswirken werden“, erkl?rt Wissenschaftsminister Markus Blume.
Kontakt aufnehmen
Prof. Dr. Dominique Bougeard
 Fakult?t für Physik
 Institut für Experimentelle und Angewandte Physik
 Tel.: +49 (0)941 943 2073
 E-Mail: dominique.bougeard@ur.de
 Website: www.ur.de/physics/bougeard 
Prof. Dr. Ferdinand Evers
 Fakult?t für Physik
 Institut für Theoretische Physik
 Tel.: +49 (0)941 943 2039
 E-Mail: ferdinand.evers@ur.de 
Prof. Dr. Christoph Strunk
 Fakult?t für Physik
 Institut für Experimentelle und Angewandte Physik
 Tel.: +49 (0)941 943 3199
 E-Mail: christoph.strunk@ur.de