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Aktuelles: Im Innovationsradar der EU

EU-Exzellenz-Label für zwei vielversprechende Projekte: MIR-BOSE und SciFiMed

18. Juli 2022, von Tanja Wagensohn

  • Chemie und Pharmazie
  • Physik
  • Forschung

Das ?EU Innovation Radar“ verweist auf vielversprechende Innovationen, die in EU-finanzierten Forschungsprojekten entwickelt werden und identifiziert Innovationen und Innovator:innen mit hohem Potenzial. Nun haben es wieder zwei Projekte mit Beteiligung der Universit?t Regensburg auf die Liste des EU-Innovationsradars geschafft und erhalten damit das Exzellenz-Label der Europ?ischen Kommission: SciFiMed (Screening of inFlammation to enable personalized Medicine), für das von Professorin Dr. Antje B?umner (Lehrstuhl für Analytische Chemie) Biosensoren zur Diagnose und Therapie gravierender Krankheiten entwickelt werden, und MIR-BOSE (Mid- and far-IR optoelectronic devices based on Bose-Einstein condensation), in dem Professor Dr. Rupert Huber (Lehrstuhl für Experimentelle und Angewandte Physik) an einem Intersubband-Laser forscht, der Eigenschaften von Licht und Materie vereint. Damit werden Technologien und Anwendungen im mittleren Infrarot- und Terahertz-Frequenzbereich vorangebracht.

Das EU-Innovationsradar gilt als wichtige Quelle, wenn es um umsetzbare Informationen zu Innovationen geht und lenkt den Blick auch auf die Innovator:innen. 百利宫_百利宫娱乐平台¥官网e Initiative der Europ?ischen Kommission dient zur Identifizierung von vielversprechenden Innovationen und Innovator:innen in EU-finanzierten Forschungs- und Innovationsprojekten. Ziel ist es, allen Interessierten – etwa Bürger:innen, Fachleuten, Gesch?ftsleuten - die M?glichkeit zu geben, die Ergebnisse der EU-Innovationsf?rderung zu entdecken und Innovator:innen ausfindig zu machen. Ein besserer Zugang zu diesen Informationen soll die Entwicklung eines dynamischen ?kosystems aus Gründungszentren, Unternehmer:innen, Finanzierungsagenturen und Investor:innen f?rdern, was dazu beitragen kann, EU-finanzierte Innovationen schneller auf den Markt zu bringen.

SciFiMed

Forschende und beteiligte Institutionen von SciFiMed – neben der Philipps-Universit?t Marburg (unter Leitung von Professorin Dr. Diana Pauly) und der Universit?t Regensburg - sind die spanische Complutense Universit?t Madrid, die E?tv?s Loránd Universit?t in Budapest, das University Medical Center Groningen, die Gesundheitseinrichtung Sanquin (Niederlande) sowie die Biotechnologieunternehmen Hycult Biotech (Niederlande) und Microcoat Biotechnologie GmbH (Deutschland). Die drei SciFiMed-Partner Universit?t Regensburg, Sanquin NL und Microcoat GmbH sind im Projekt für die Entwicklung der Innovation ?Point of care biosensor to improve diagnostics of diseases associated with a dysregulation of the immune system“ federführend verantwortlich. Unter Leitung von Professorin Dr. Antje J. B?umner ist eines ihrer Ziele im SciFiMed-Projekt die Entwicklung eines Biosensors: 百利宫_百利宫娱乐平台¥官网er Biosensor soll direkt am Krankenbett beziehungsweise in Praxen genutzt werden k?nnen, um gravierende Krankheiten diagnostizieren und therapieren zu k?nnen.

Dabei geht es um Erkrankungen, die mit einer Deregulierung des Immunsystems assoziiert sind, beispielsweise degenerative Augenerkrankungen, chronische Nierenleiden oder bakterielle Infektionen. 百利宫_百利宫娱乐平台¥官网e k?nnen mit Hilfe des Biosensors schneller entdeckt und besser behandelt werden. ?Derzeit werden rund 190 Therapievarianten in mehr als 870 klinischen Studien untersucht, welche alle auf die Fehlregulation dieses immunologischen Signalweges zielen,“ erl?utert Antje B?umner: ??ber 2 Millionen Menschen nehmen an diesen Studien teil, allerdings fehlt noch eine schnelle, kostengünstige und umfassende Diagnostik der pathologischen Mechanismen, was die bahnbrechende neue SciFiMed-Biosensortechnologie noch wichtiger und notwendiger macht.“  Die Auszeichnung mit dem Innovationsradar-Label der EU unterstützt das Ziel des internationalen und interdisziplin?ren Teams, die immunologische Forschung voranzubringen, und neue Behandlungsm?glichkeiten und neuartige Ans?tze für die Arzneimittelentwicklung zu erm?glichen.

Prof. Dr. Antje B?umner im Labor. 

MIR-BOSE

Optoelektronische Ger?te arbeiten in der Regel im Bereich der schwachen Kopplung von Licht und Materie, z. B. herk?mmliche Laser, die auf Populationsinversion beruhen, um eine optische Verst?rkung zu erzielen. In jüngster Zeit hat jedoch das Interesse an Quantensystemen zugenommen, die stattdessen im Bereich der starken Kopplung arbeiten, wenn die Kopplungsst?rke der Licht-Materie-Wechselwirkung so stark ist, dass neue Zust?nde - Polaritonen - entstehen, die teilweise aus Licht und teilweise aus Materialanregung bestehen. Hier setzt das Projekt MIR-Bose (Mid- and far-IR optoelectronic devices based on Bose-Einstein condensation) an, an dem neben der Universit?t Regensburg eine Reihe von Universit?ten und Einrichtungen in Frankreich, Gro?britannien und Italien beteiligt sind.

Gemeinsam mit den Forschungsgruppen von Raffaele Colombelli (Paris), Professor Dr. Christoph Lange (Dortmund) und Iacopo Carusotto (Trient) untersucht die Huber Group mit Matthias Knorr an der Universit?t Regensburg die ultraschnelle Dynamik von sogenannten Intersubband-Polaritonen im mittleren Infrarot. Denn obwohl die wissenschaftliche Gemeinschaft grundlegende Eigenschaften dieser Polaritonen erforscht hat, wird ihr Potenzial für zukünftige und innovative optoelektronische Ger?te bisher nicht genutzt. Das MIR-BOSE-Projekt will dieses Potenzial erschlie?en.

Die Forscher:innen bauen die ersten bosonischen Laser, die im mittleren Infrarot- und Terahertz-Bereich des elektromagnetischen Spektrums arbeiten. Dabei gelang es ihnen erstmals, stimulierte Streuung zwischen Intersubband-Polaritonen bei resonanter Anregung zu beobachten – ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung dieser neuartigen Lichtquellen.  Die Laserwirkung in bosonischen Systemen ist dabei nicht auf Populationsinversion angewiesen, so dass ein temperaturunabh?ngiger Betrieb und hohe Leistungen erreichen werden k?nnen. ?So lassen sich Engp?sse in der aktuellen Technologie überwinden und k?nnen unter anderem für neuartige Quantencomputer genutzt werden,“ erl?utert Professor Dr. Rupert Huber. Die Auszeichnung mit dem Innovationsradar-Label der EU unterstützt das interdisziplin?re Team dabei, diese fortschrittliche Lasertechnologie m?glichst schnell von der Grundlagenforschung zur Marktreife zu überführen. 

Informationen/Kontakt

Zum Projekt SciFiMed (externer Link, ?ffnet neues Fenster) und zu Prof. Dr. Antje B?umner (externer Link, ?ffnet neues Fenster)

Zum Projekt MIR-BOSE (externer Link, ?ffnet neues Fenster) und zu Prof. Dr. Rupert Huber (externer Link, ?ffnet neues Fenster)

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Zum EU-Innovationsradar (externer Link, ?ffnet neues Fenster)

Die Daten, die dem Innovationsradar zugrunde liegen, stammen aus einer Umfrage, die von der Generaldirektion für Kommunikationsnetze, Inhalte und Technologie (CONNECT) und der Gemeinsamen Forschungsstelle (Joint Research Center) der Europ?ischen Kommission entwickelt wurde. 百利宫_百利宫娱乐平台¥官网e Umfrage wird w?hrend regelm??iger ?berprüfungen von Verbundprojekten durchgeführt, die durch (Rahmen-)Programme der Europ?ischen Union wie Horizon 2020 (externer Link, ?ffnet neues Fenster) finanziert werden.

 

Prof. Dr. Rupret Huber (3. v. r.) im Labor. 
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