In einem gut gefüllten H?rsaal H24 versammelten sich am sp?teren Mittwochnachmittag viele ehemalige und aktuelle Mitglieder des Senats der Universit?t Regensburg, viele Freunde und Weggef?hrten von Prof. Dr. Bernhard Laux sowie Mitarbeitende und Teile seiner Familie. Sie alle waren gekommen, um seiner Abschiedsvorlesung zu folgen und überdies, um zu erfahren, wie die Skizze der Ethik der Universit?t aussieht.
Prof. Dr. Nikolaus Korber, Vizepr?sident für Studium, Lehre und Weiterbildung an der Universit?t Regensburg, hielt ein sehr pers?nliches Gru?wort, in welchem er die unterschiedlichen Berührungspunkte mit Professor Laux und dessen gro?es Engagement für die UR Revue passieren lie?.
Prof. Dr. Laux selbst er?ffnete dann mit der Feststellung, dass eine Abschiedsvorlesung immer einfacher sei als eine Antrittsvorlesung, da man nicht mehr beweisen müsse, wie gut Fakult?t und Universit?t doch daran getan h?tten, einen zu berufen. Darüber hinaus, so Bernhard Laux, gelte es am heutigen Tage auch nicht eindeutige und letztgültige Antworten auf die Frage zu geben, wie Universit?t denn zu betreiben sei, vielmehr gehe es eben um eine Werkstattbesichtigung dessen, was ihn gerade in dieser Thematik umtreibe.
Im ersten Teil des Vortrages ging es dabei um die ?Idee der Universit?t“ und die Sicht auf Universit?t, ihre Wissenschaft und Forschung sowie die inneren Vorg?nge und Zusammenh?nge. Wie geh?ren Wissenschaft und Bildung zusammen? Welche Rolle nimmt die Wahrheit im Spiel der Wissenschaften ein etc. All diese Fragen wurden adressiert bzw. in den Raum gestellt.
Und schlie?lich leitete Prof. Laux über, von den ?berlegungen zu einer Binnenperspektive auf die Universit?t, auf ihre übrigen Aufgaben. ?Aber Universit?t erfüllt nicht nur ihre Aufgaben, sondern erbringt auch – im Sinne der Formulierung Luhmanns – Leistungen für die Gesellschaft. Sie tut nicht nur, wozu sie da ist, sondern indem sie das tut, erzeugt sie zugleich Wirkungen auf die Gesellschaft, die positiv als Nutzen, aber auch negativ als Schaden erscheinen k?nnen. Universit?t ist deshalb nicht unter der Perspektive der Wissensvermehrung, sondern zugleich unter der Perspektive der Steigerung der gesellschaftlichen Handlungsrationalit?t zu betrachten“, so Prof. Laux. Letztlich sind es die ?Ethiken in der Theologie ebenso wie die praktische Philosophie, welche in der Universit?t einen Beitrag zur Vermeidung szientokratischer Tendenzen leisten.“
Nach dieser Skizzierung von Universit?t unter ethischen Gesichtspunkten schloss Bernhard Laux mit der Feststellung, dass er – in Anlehnung an die Worte Max Webers – nicht ?religi?s unmusikalisch“, sondern vielmehr tats?chlich ?musikalisch unmusikalisch“ sei und er daher eine andere, etwas ungew?hnlichere Umrahmung als eben die Musik für seine Abschiedsvorlesung gew?hlt habe. So wurden Gedichtauszüge von zwei Studierenden der Sprecherziehung als Elemente des Vortrages eingebaut. Mit Prof. Dr. Laux verabschiedet sich ein Mitglied der Universit?t, das über alle Grenzen hinweg – ob Fach, Fakult?t oder Gremium – zu ihrer Fortentwicklung beigetragen hat. Auf seine ihm eigene Weise.