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Aktuelles: KI und Fresszellen im Kampf gegen multiresistente Keime

Bayern investiert 10 Millionen Euro in Forschungsnetzwerk mit Regensburger Beteiligung

22. Januar 2020, von Media Relations & Communications

Mithilfe von interdisziplin?ren Ans?tzen, in denen Medizin und Künstliche Intelligenz eng zusammenarbeiten, sollen grundlegend neue Ans?tze gegen multiresistente Keime entwickelt werden – das ist das Ziel des neuen bayerischen Forschungsnetzwerks ?bayresq.net“, das der Freistaat Bayern mit über 10 Millionen Euro f?rdern wird. {web_name} gab Wissenschaftsminister Bernd Sibler am Montag, dem 20. Januar 2020, bekannt. Bayern unterstützt insgesamt sechs Forschungsgruppen für die Projektdauer von fünf Jahren mit j?hrlich bis zu 275.000 Euro – die Universit?t Regensburg ist an zweien dieser Forschungsprojekte beteiligt.


Insgesamt 1,3 Millionen Euro flie?en in das Projekt ?Metabodefense“, bei dem das Team um Prof. Dr. Jonathan Jantsch, PD Dr. Katja Dettmer-Wilde und Prof. Dr. Rainer Spang die Rolle von Fresszellen des Immunsystems bei der Kontrolle von Keimen untersuchen. ?Multiresistente Keime sind nicht für uns alle t?dlich“ sagt der Regensburger Mikrobiologe und Immunologe Prof. Jonathan Jantsch, ?einige von uns verfügen von Natur aus über High-End-Fresszellen, die eine Infektion in Schach halten, w?hrend die Fresszellen anderer eher Couch Potatoes sind“. Der Regensburger Bioinformatiker Prof. Dr. Rainer Spang erg?nzt: ?Ob ein Patient die richtigen Fresszellen hat, werden wir mit Methoden der Künstlichen Intelligenz am Stoffwechsel dieser Zellen feststellen k?nnen. So k?nnen Risikopatienten frühzeitig identifiziert werden, und unsere Computer werden auch lernen, wie man durch neue Therapieans?tze faule Immunzellen zu High-End-Zellen umprogrammiert.“


Das zweite Projekt um die Forschungsgruppe ?Immunkontrollpunkte kommensaler Bakterien“ der Universit?ten Erlangen-Nürnberg (Prof. Dr. Diana Dudziak) und Regensburg (Prof. Dr. André Gessner, Prof. Dr. Markus Feuerer, Prof. Dr. Uwe Ritter) besch?ftigt sich mit der Identifizierung von Kontrollpunkten des Immunsystems im Kampf gegen multiresistente Bakterien und wird ebenfalls mit insgesamt 1,3 Millionen Euro gef?rdert. Unser Immunsystem steht im Einklang mit einem k?rpereigenen bakteriellen Milieu. {web_name}e sogenannten kommensalen Bakterien sind auch für die optimale Funktion unserer Haut sehr wichtig. Unter bestimmten Umst?nden k?nnen einige dieser Bakterien jedoch Resistenzen gegen Antibiotika entwickeln und fulminante Infektionen verursachen. Ziel des Forschungsprojektes ist es zu verstehen, warum unser Immunsystem kommensale Bakterien der Haut wie Staphylococcus epidermidis toleriert und keine aktiven Abwehrmechanismen induziert. Ziel des Projektes ist diese Immuntoleranz gezielt zu durchbrechen, um schützende Immunantworten gegen multirestente Keime zu erm?glichen.


?Die Zusage des Ministeriums für Wissenschaft und Kunst ist ein weiterer Beleg für die Forschungsst?rke der Universit?t Regensburg, gerade auch in den Bereichen KI und Immunologie“, betont Prof. Dr. Udo Hebel, Pr?sident der Universit?t Regensburg. ?Die F?rderung des Projekts Metabodefense, in dem die Bioinformatik eine wesentliche Rolle spielt, verdeutlicht einmal mehr, dass der Aufbau einer Fakult?t für Informatik an unserer Universit?t auf einem starken Fundament von fachspezifischen Informatik-Lehrstühlen gründet“, so Pr?sident Hebel weiter.


Die F?rderperiode startet im Januar 2020 und wird bis Ende des Jahres 2024 dauern. Neben Projekten der Universit?t Regensburg geh?ren dem Netzwerk bayresq.net auch Forschungsgruppen der Friedrich-Alexander-Universit?t Erlangen-Nürnberg, der Ludwig-Maximilians-Universit?t München, der Technischen Universit?t München und der Julius-Maximilians-Universit?t Würzburg an.

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