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Aktuelles: Brasilianische Humboldt-Stipendiatin startet Forschungsprojekt

Professor Dr. Erika Calvano Küchler beginnt ihr Forschungsprojekt im Bereich der Kieferorthop?de an Universit?t und Universit?tsklinikum Regensburg (UKR).

23. Januar 2020, von Media Relations & Communications

Alexander von Humboldt, geboren vor über 250 Jahren am 14. September 1769, war ein gro?er deutscher Forschungsreisender mit einem Bet?tigungsfeld, das weit über Europa hinausreichte. In seinem über einen Zeitraum von mehr als sieben Jahrzehnten entstandenen Gesamtwerk trug er wesentlich zum Wissens- und Reflexionsstand des Wissens von der Welt bei und wurde zum Mitbegründer der Geographie als empirischer Wissenschaft. Selbst ein F?rderer der Wissenschaft zu Lebzeiten, werden auch heute immer noch in seinem Namen Wissenschaftler von der Alexander-von-Humboldt-Stiftung gef?rdert. Der Wettbewerb um eine solche Unterstützung ist hart. Nach Angaben der Humboldt-Stiftung werden nur etwa 20 bis 25 Prozent aller Antr?ge befürwortet. Es spielt dabei keine Rolle, in welchem Forschungsgebiet oder Land die Bewerber arbeiten. ?Umso mehr freue ich mich, dass wir nun aktiv an einem von der Humboldt-Stiftung gef?rderten Forschungsprojekt partizipieren dürfen“, so Professor Dr. Dr. Peter Proff, Direktor der Poliklinik für Kieferorthop?die des UKR.


Unter Federführung von PD Dr. Dr. Christian Kirschneck fungiert daher nun die Poliklinik für Kieferorthop?die des UKR als wissenschaftlicher Gastgeber für Professor Dr. Erika Calvano Küchler von der Universidade Positivo in Curitiba, Brasilien. Professor Küchler wurde für ein CAPES-Humboldt-Forschungsstipendium ausgew?hlt, welches sie nun in Kooperation mit dem Regensburger Team in einem 18-monatigen Forschungsprojekt absolviert. Für das CAPES-Humboldt-Forschungsstipendium für erfahrene Wissenschaftler müssen diese über eine überdurchschnittliche Qualifikation verfügen, ihr Doktorat vor weniger als zw?lf Jahren abgeschlossen haben und bereits ein eigenes Forschungsprofil bzw. mehrere Jahre unabh?ngig wissenschaftlich gearbeitet haben, zumindest auf dem Niveau eines ?Assistant Professor“ oder Nachwuchsgruppenleiters. Die entscheidenden Faktoren für die Auswahl sind die wissenschaftliche Qualifikation des Antragstellers und die Qualit?t des Forschungsprojektes, welches von unabh?ngigen Fachgutachtern bewertet wird.


Seit Januar 2020 arbeiten PD Dr. Dr. Kirschneck und Professor Küchler nun innerhalb des gemeinsamen Stipendienprogramms der Alexander-von-Humboldt-Stiftung und der brasilianischen Forschungsf?rderungsorganisation CAPES. {web_name}es wird es erm?glichen, die Expertise der Stipendiatin auf dem Gebiet der Genetik in einem Projekt an der Universit?t Regensburg einzubringen, das darauf abzielt, den genetischen Hintergrund von verschiedenen kieferorthop?disch relevanten Ph?notypen in einer klinischen Studie an Populationen aus Deutschland sowie Brasilien zu untersuchen.

Kurzinterview mit Dr. Erika Calvano Küchler

Professor Küchler, Sie führen Ihr Forschungsprojekt im Rahmen des CAPES-Humboldt-Forschungsstipendiums an und in Kooperation mit der Poliklinik für Kieferorthop?die des Universit?tsklinikums Regensburg durch. Warum haben Sie sich für diese Forschungseinrichtung entschieden bzw. wie ist es dazu gekommen?

Zun?chst einmal m?chte ich der Alexander-von-Humboldt-Stiftung und CAPES für die Verleihung dieses anerkannten Stipendiums danken. Ebenso m?chte ich meinem Gastgeber PD Dr. Dr. Christian Kirschneck und seinem Forschungsteam aus der Poliklinik für Kieferorthop?die am Universit?tsklinikum Regensburg herzlich für das Erm?glichen dieser tollen Gelegenheit und die kontinuierliche Unterstützung danken. Im Laufe der Jahre habe ich viele interessante Publikationen von Herrn Kirschneck gelesen, der ein international ausgewiesener Wissenschaftler auf dem Gebiet der kieferorthop?dischen Forschung ist. Ich hatte die Gelegenheit, im Jahr 2017 eine wissenschaftliche Zusammenarbeit mit ihm und seinem Team zu beginnen und wir konnten bereits mehrere gemeinsame Forschungsergebnisse in den letzten zwei Jahren erfolgreich publizieren, die nun im Humboldt-Forschungsstipendium für erfahrene Wissenschaftler in Zusammenarbeit mit CAPES gipfeln. Das Stipendium gibt mir die M?glichkeit, ein langfristig angelegtes, gemeinsames klinisch-genetisches Forschungsprojekt auf dem Gebiet der Kieferorthop?die zu beginnen und neue Erfahrungen an einer modernen Universit?t zu sammeln.

 

Das Thema Ihres Forschungsprojektes ist es, die Auswirkungen von genetischen Polymorphismen besonders in Vitamin-D-verwandten Genen im Rahmen der kieferorthop?dischen Behandlung und den damit verbundenen Ph?notypen zu untersuchen. Wie würden Sie das Projekt beschreiben?

Eine Vielzahl von zahn?rztlichen und kieferorthop?dischen Erkrankungen und Fehlentwicklungen bzw. Malokklusionen sowie die individuellen Gewebereaktionen auf therapeutische Verfahren haben einen genetischen Hintergrund. Mit Vitamin D verwandte Gene k?nnten die Immunantwort des Patienten und Aspekte der Knochen- und Zahnentwicklung beeinflussen. In unserem Projekt soll daher untersucht werden, ob h?ufig auftretende Variationen in diesen Genen mit dentofazialen Ph?notypen bzw. der individuellen Reaktion der Patienten auf die kieferorthop?dische Behandlung zusammenh?ngen.

 

Professor Küchler ist eine ausgewiesene Wissenschaftlerin und Kinderzahn?rztin, die mehrere klinische und akademische Grade in Brasilien erhalten hat (DDS und MS in Kinderzahnheilkunde sowie ein PhD in Medical Science). Sp?ter wurde sie Postdoc an der University of Pittsburgh, USA. Nach zwei Jahren kehrte Professor Küchler als Wissenschaftlerin an die Universit?t von S?o Paulo nach Brasilien zurück und ist derzeit Professorin an der Positivo-Universit?t in Brasilien. Seit 2017 besteht eine aktive wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen ihrer brasilianischen Forschungsgruppe und der Poliklinik für Kieferorthop?die in Regensburg, die von ihrem akademischen Gastgeber und Projektleiter PD Dr. Dr. Christian Kirschneck initiiert wurde, der auch ihr Interesse am Forschungsgebiet der Kieferorthop?die geweckt hat.

 

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Foto: UKR / Klaus V?lcker
v.l.n.r.: PD Dr. Dr. Christian Kirschneck, Professor Dr. Erika Calvano Küchler und Prof. Dr. Dr. Peter Proff.
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