Ein Punkt erscheint auf dem Bildschirm. Nun müssen die Spieler reagieren. Wer ist schneller? Der Gewinner kann seinem Gegner Geldbetr?ge abziehen. Alles nur ein Spiel? An der Universit?t Regensburg nicht nur. Hier dient das Spiel gleichzeitig der Forschung. Regensburger Psychologinnen und Psychologen haben damit Aggressionsbereitschaft untersucht. Ihre Ergebnisse sind im Journal of Experimental Social Psychology erschienen.
?Wir wollten wissen, ob das Aggressionslevel h?her wird, wenn ein Spieler h?ufig hintereinander verliert oder ob nur der zuletzt erlebte Durchgang entscheidend ist“, erz?hlt der Regensburger Psychologe Julian Konzok. Um das herauszufinden, konzipierten die Psychologen das Spiel, bei dem 209 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an 100 Durchg?ngen teilnahmen. Vor jedem Durchgang konnten die Spieler entscheiden, wie viel Geld sie dem Gegner abziehen, wenn dieser verliert. Je h?her die Summe ausfiel, umso h?her wurde das Aggressionslevel eingestuft. ?Es hat sich gezeigt, dass sich die Aggressionen meist nicht potenzieren. Es ist meist die zuletzt erlebte Provokation, die den entscheidenden Einfluss auf die H?he der Aggression hat“, so Konzok. Daneben stellten die Wissenschaftler fest, dass Personen, die sich selbst aggressiver einstuften, auch in dem Spiel aggressiver vorgingen. Darüber hinaus konnten die Forscher best?tigen, dass M?nner im Durchschnitt aggressiver sind als Frauen.
Nun wollen die Forscher herausfinden, was w?hrend des Spiels auf neuronaler Ebene passiert. Sie haben deshalb Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Spielen in den Magnetresonanztomographen geschickt. ?Hier haben wir uns die Pers?nlichkeitseigenschaft Externalisierung angeschaut und Personen unterschiedlichen Auspr?gungsgrades untersucht: Das externalisierende Verhaltensspektrum ist durch Impulsivit?t und aggressives Verhalten sowie Substanzgebrauch charakterisiert“, erkl?rt Julian Konzok. Die Daten werden zurzeit ausgewertet.
Die Ergebnisse k?nnen m?glicherweise künftig dazu beitragen, das Aggressions- und Gewaltpotential z. B. von gewaltbereiten Straft?tern besser einzusch?tzen.
Originalpublikation:
Julian Konzok, Ludwig Kreuzpointner, Gina-Isabelle Henze, Lisa Wagels, Christian K?rgel, Kathrin Weidacker, Boris Schiffer, Hedwig Eisenbarth, Stefan Wüst and Brigitte M. Kudielka, “Validation of a monetary Taylor Aggression Paradigm: Associations with trait aggression and role of provocation sequence”, Journal of Experimental Social Psychology, 2020.
DOI: 10.1016/j.jesp.2020.103960 (externer Link, ?ffnet neues Fenster)

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Julian Konzok
Am Lehrstuhl für Psychologie VII
Universit?t Regensburg
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