Direkt zum Inhalt


Geschichte des Botanischen Gartens und seinen Vorg?ngern

Die botanische Tradition in Regensburg reicht bis in das frühe 17. Jahrhundert zurück: Um 1600 legte der Arzt Johann Oberndorffer einen Heilpflanzengarten an, der als erste dokumentierte botanische Anlage der Stadt gilt. In den folgenden Jahrhunderten entstanden und verschwanden verschiedene G?rten – viele davon initiiert oder genutzt von ?rzten und Naturforschern.

Die botanische Tradition in Regensburg reicht bis in das frühe 17. Jahrhundert zurück: Um 1600 legte der Arzt Johann Oberndorffer einen Heilpflanzengarten an, der als erste dokumentierte botanische Anlage der Stadt gilt. In den folgenden Jahrhunderten entstanden und verschwanden verschiedene G?rten – viele davon initiiert oder genutzt von ?rzten und Naturforschern.

1790 wurde mit der Gründung der Regensburgischen Botanischen Gesellschaft (RBG) durch David Heinrich Hoppe eine bedeutende Institution ins Leben gerufen. In den ersten Jahrzehnten ihrer Geschichte unterhielt die Gesellschaft mehrere Pflanzensammlungen an wechselnden Standorten, unter anderem in den G?rten von Adligen und Wissenschaftlern. Ein Meilenstein war die Einrichtung eines Botanischen Gartens im Jahr 1803 auf dem Gel?nde des ehemaligen Klosters St. Emmeram, der zeitweise über 4000 Pflanzenarten beherbergte. Doch auch diese Anlage wurde 1809 infolge milit?rischer Auseinandersetzungen zerst?rt.

Nach einem weiteren Versuch mit einem neuen Garten am Max- und Ostentor ab 1817, der zeitweise internationaler Austauschpartner war, musste der botanische Betrieb schlie?lich Mitte des 19. Jahrhunderts aus finanziellen Gründen eingestellt werden. Mit dem Abriss der letzten Reste zugunsten des st?dtischen Hallenbads im Jahr 1954 verschwand der historische Garten endgültig aus dem Stadtbild.

Die Erinnerung an diese lange botanische Geschichte lebt jedoch weiter – unter anderem in Pflanzennamen wie Sternbergia lutea oder Alchemilla hoppeana, die auf bedeutende Pers?nlichkeiten der Regensburger Botanik zurückgehen.

Der heutige Botanische Garten wurde 1977 im Zuge des Ausbaus der naturwissenschaftlichen Fakult?ten der Universit?t gegründet. Er erstreckt sich über 4,5 Hektar Freilandfl?che und umfasst etwa 800?m? Gew?chsh?user, von denen 550?m? für Besucher zug?nglich sind. Neben einer vielf?ltigen Sammlung heimischer und exotischer Pflanzenarten dient der Garten als wichtiger Ort für Forschung, Lehre und Erhaltungszucht. Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte liegen in den Bereichen ?kologie, Naturschutzbiologie, Evolutionsforschung und Populationsgenetik – und knüpfen damit an eine jahrhundertelange botanische Tradition in Regensburg an.

Aufbau des Botanischen Gartens

Systematische Abteilung

_______________

Das Herzstück der Anlage stellt die Systematische Abteilung der Bedecktsamer dar, welches die verwandtschaftlichen Beziehungen dieser Pflanzen untereinander widerspiegelt und nach stammesgeschichtlichen Gesichtspunkten aufgebaut wurde. Sehr sinnf?llig fügen sich die aus ein oder mehreren Unterklassen bestehenden System-Arme in das sanft von Ost nach West aufsteigende Gel?nde ein. So sind die ursprünglichsten Arten am Hanggrund angesiedelt. Die H?herentwicklung symbolisierend, steigen von dort mehrere System-Arme auf, um an der Hangkrone in den Bereich der h?chst entwickelten Arten des Pflanzenreiches überzugehen.

Wohltuend weicht das System des Regensburger Gartens von der h?ufig als langweilig empfundenen Aneinanderreihung von Beeten herk?mmlicher Systematikkonzepte ab, wie sie zumeist noch in ?lteren Botanischen G?rten anzutreffen sind.

Die Regensburger Anlage gef?llt durch ihre Gro?zügigkeit. Durch die Einbeziehung von baum- und strauchartigen Pflanzenvertretern entstehen immer wieder kleinr?umige Strukturen mit Ein- und Durchblicken. In einzelnen F?llen gelingt es durch die Zuordnung Naturstandort entsprechender Accessoires, wie z.B. Felsbl?cke für die Steinbrech- u. Dickblattgew?chse die Lebensr?ume der jeweiligen Pflanzen anzudeuten.

Selbst Wasserpflanzen wurden mittels kleiner oder gr??erer Wasserbecken in die Systematische Abteilung integriert. H?ufig sind die R?nder dieser Wasserfl?chen mit Holzschwellen besetzt, die als Sitzpl?tze zum Verweilen einladen. Durch die unterschiedlichen Becken und Teiche wird eine au?erordentliche Vielfalt an aquatischen Lebensr?umen geboten. Ein Beleg dafür sind auch die 12 im Garten nachgewiesenen Libellen-Arten.

Geografische Abteilung

_______________

Dem südlichen Rand der Systematischen Abteilung schlie?t sich die Geographische Abteilung an. Ursprünglich beherbergten unsere geographischen Abteilungen nur Geh?lze, die w?hrend des recht warmen geologischen Erdzeitalters Terti?r in den artenreichen, sommergrünen Laub- u. Nadelmischw?ldern im n?rdlichsten Teil unserer Erdhalbkugel bis nach Spitzbergen anzutreffen waren. In den nachfolgenden Eiszeiten verschwanden viele dieser Pflanzen. Anderen gelang es in w?rmebegünstigten Zonen ihrer Kontinente bis in unsere Zeit zu überleben. Neben diesen sogenannten Terti?rrelikten haben aber auch mittlerweile Pflanzen in diesen Bereich Einzug gehalten, die nicht nur auf eine uralte Ahnenreihe blicken k?nnen, sondern deren Entstehung sich erst nach den Eiszeiten vollzog.

Die Grundfl?che dieser Abteilung umfasst ann?hernd 4000 qm mit etwa 800 Pflanzenarten. Von Ost nach West ist sie in die Erdteile Amerika, Asien und Europa unterteilt, dabei bilden gro?e, im Boden versenkte Steinquader die Grenzen zwischen den Kontinenten.

Die Fl?chen sind ansprechend gegliedert, wobei englische Gartengestaltungselemente Berücksichtigung fanden. Eine Vielzahl sch?ner und seltener Pflanzen, die hier zu finden sind, machen diesen Bereich sicherlich zu einem sehenswerten Gartenteil.

Submediterraner Bereich

_______________

Ein Teil der westlichen Abgrenzung der systematischen Abteilung wird vom Submediterranen Bereich gebildet. Pflanzen aus einer bestimmten H?henstufe südlich der Alpen sind in diesem Areal anzutreffen. Ist auch der hintere Gel?ndeabschnitt jener Anlage nur in Form einer einfachen Geh?lzpflanzung vorhanden, so vermag doch der Vordergrund durch eine gro?zügige Staudenpflanzung mit thermophilen Arten zu gefallen. Die Pflanzung zeigt sich im Juni/Juli in einem farbenpr?chtigen Zustand, wenn Felsennelke, Graslilie, Mauerpfeffer und diverse Klee-Arten zusammen mit einer ganzen Reihe anderer Pflanzen ihren Blütenh?hepunkt erreichen.

Eichen-Birkenwald, Heide und Binnendüne

_______________

Nach Norden geht der hintere Teil des submediterranen Bereiches in einen Eichen-Birkenwald über, der natürlicherweise in W- und NW-Europa auf sandigen, bodensauren und n?hrstoffarmen B?den anzutreffen ist. Im Laufe der Menschheitsgeschichte führte die gro?fl?chige Abholzung dieses Waldtyps und die anschlie?ende Beweidung zu einer andersgearteten Vegetationsform, n?mlich der Heide. Die weitl?ufige Heidelandschaft, welche sich im Botanischen Garten an den Eichen-Birkenwald angliedert, ist ein Demonstrationsbeispiel, welche Auswirkungen der anthropogene Einfluss auf die Natur haben kann.

Landschaftspr?gend ist für die Atlantische Heide natürlicherweise das massive Vorkommen an Besenheide (Calluna vulgaris), welche auch bis 2007 das vorherrschende Merkmal unserer Anlage darstellte. Zur Etablierung der Besenheide wurde 1979 eine saure Sand-Torf-Mischung als Erdsubstrat in das Heideareal eingebaut, da der basenreiche natürliche Untergrund nicht für die Kultur der Besenheide geeignet war. Im künstlichen Boden gedieh die Besenheide zun?chst auch sehr gut, jedoch wurde der Torf im Laufe der Zeit in dem sehr luftigen Substrat fortlaufend abgebaut, was letztlich zu einem gro?fl?chigen Absterben der Besenheide führte. Deshalb wurde dieses Heidekraut 2008 durch die tolerantere Schneeheide (Erica herbacea) ersetzt, die mit ihren rosa Blüten schon im Februar/M?rz aufwartet. Vereinzelte Besenheide-?berlebende entdeckt man im August, wenn dann dieses Heidekraut seine Blüten entfaltet. Nach Norden hin schlie?t an die Atlantische Heide die Ginsterheide. Bestimmend für diese vorwiegend in Westeuropa anzutreffende Vegetation sind Stech- und Besenginster.

Integriert in die Heidelandschaft wurde auch die Nachbildung einer kleinen Binnendüne, wie sie w?hrend der Eiszeiten in nicht mit Eis bedeckten, aber weitgehend vegetationslosen Sandgebieten durch den Wind geschaffen wurde.

Die nachfolgende Besiedlung erfolgte durch trockenheitsresistente Pflanzen wie Sand-Grasnelke (Armeria maritima ssp. elongata), Silbergras (Corynephorus canescens) und Sandgl?ckchen (Jasione montana). Heute sind diese offenen Standorte selten geworden, da auch sie der natürlichen Sukzession unterworfen sind und zunehmend von Waldvegetation überbaut werden. Integriert in diesen Bereich wurden auch extrem seltene Arten, welche auf sandigen B?den Zuhause sind. So sind hier Sand-Bisamdistel (Jurinea cyanoides), Bunte Schwertlilie (Iris variegata), Finger-Küchenschelle (Pulsatilla patens) und Nordischer Mannsschild (Androsace septentrionalis) anzutreffen.

Auwald

_______________

Nach Norden grenzt eine Pflanzung unterschiedlicher Auwald-Auspr?gungen das System ab. {web_name}e, durch hohen Grundwasserstand oder h?ufige ?berschwemmungen gekennzeichneten Vegetationstypen unserer Heimat, sind entlang eines künstlichen Bachlaufes aufgepflanzt. Den sch?nsten Anblick vermitteln die Auwald-Formationen Schwarzerlenbruch und Eschen-Ulmen-Auwald im oberen Bereich des Bachlaufes. Im M?rz/April ist die Fl?che mit einem Blütenteppich von Knotenblume, Schlüsselblume, Buschwindr?schen, Sumpfdotterblume, Scharbockskraut und B?rlauch überzogen.
Seit 2008 wartet jetzt aber auch der Unterlauf des Bachlaufes mit einer besonders gestalteten Vegetationsform innerhalb der Auwald-Formation Pr?alpine Grauweidengesellschaft auf.

So wurde dort die stark bedrohte Strandrasenvegetation des Bodensees nachgebildet, zu der die extrem seltene Uferschmiele (Deschampsia littoralis), Bodensee-Vergissmeinnicht (Myosotis rehsteineri) und Ufer-Hahnenfu? (Ranunculus reptans) geh?ren. Im April ist dieser Bereich durch die Blüten des Bodensee-Vergissmeinnichts in hellblau getaucht und man kann erahnen, weshalb im Zusammenhang mit der Massenblüte dieser Pflanze entlang der Uferlinie des Sees vom ?Blauen Band des Bodensees“ gesprochen wird.

Mitteleurop?ischer Laubwald, N?rdlicher Nadelwald, Alpine H?henstufe

_______________

Au?erhalb der Gartenumz?unung schlie?t sich dem Auwald nach Norden hin die Mitteleurop?ische Laubwaldzone an, die erahnen l?sst, wie unsere Vegetation ohne menschliche Eingriffe oder besondere Standortverh?ltnisse wie z.B. hoher Grundwasserstand aussehen würde. Die N?rdliche Nadelwaldzone nebenan repr?sentiert die Vegetation der n?rdlichen Breiten, die auch unter dem Begriff Taiga bekannt ist. Folgt man auf unserer Erdhalbkugel der Taiga-Vegetation weiter nach Norden, dann tritt der Waldbewuchs zurück und mündet in eine durch Str?ucher und Kr?uter charakterisierte, baumlose Zwergstrauchtundra. Eingegrenzt mittels eines kleinen Zaunes beherbergt unsere Tundra gegenüber der N?rdlichen Nadelwaldzone gelegen, auch ein Tundramoor, dessen Begehung mittels eines Bohlenweges m?glich ist.

Vegetation ver?ndert sich nicht nur in der Abfolge der Breitengrade sondern auch mit ansteigender H?he, so zeigt die angrenzende Alpine H?henstufengliederung die verschiedenen Vegetationstypen oberhalb der Laubwaldstufe.

Bisher waren in diesem Bereich nur die holzigen Pflanzenvertreter zu sehen. Mittlerweile wurde aber auch begonnen die krautigen Pflanzen in den Vegetationstypen Legf?hrenbest?nde und Grünerlengebüsche zu etablieren.

Versuchs- und Anzuchtfl?che

_______________

?stlich des Systems setzt sich die sanfte Neigung des Hanges nach unten fort und geht in kleinen Gew?chshausbereich und den unteren Gartenteil über.
Gut die H?lfte des unteren Gartens nimmt die Versuchs- und Anzuchtsfl?che ein. Im Frühjahr und Sommer wartet die Fl?che mit blühenden Stauden auf, die einerseits für die Lehre und Forschung Verwendung finden, andererseits aber auch zur Bestückung der Themenfl?chen herangezogen werden. Dort eingestreute Rasenpartien dienen als Standort für die im Aufbau befindliche bayerische Mehlbeeren-Sammlung.

Schulgarten

_______________

Den südwestlichen Teil des unteren Gartens füllt der Schulgarten aus, der mit zwei Biotopen – einem Teich und einem Trockenhügel- aufwartet. In den letzten Jahren wurden speziell für Kinder interessante Anlagenteile wie Sinnespfad, Künstliche Nisthilfen für Wildbienen, Kr?uterspirale und Klangspiele hinzugefügt. Auch die Versuchsbeete im Schulgarten erfuhren eine wesentliche Erweiterung, um den Lehramtsstudenten für Biologie, einen hautnahen Bezug zu ihrem Fach zu erm?glichen.

Gef?hrdete Pflanzen Süddeutschlands

_______________

Nicht weit davon entfernt entstand 2004 auf ehemaligem Terrain der Versuchs- und Anzuchtsfl?che die Abteilung Gef?hrdete Pflanzen Bayerns. Initiiert durch den Lehrstuhl für Botanik an der Universit?t Regensburg, dessen Forschungsschwerpunkte in den Bereichen Biodiversit?t, ?kologie und Naturschutz liegen, unterh?lt der Botanische Garten hier eine Schaufl?che für bedrohte Pflanzen.
Die von Prof. Dr. Peter Poschlod gegründete Genbank Bayern Arche und Genbank Wildpflanzen für Ern?hrung und Landwirtschaft im Jahre 2009 und dem damit verbundenen Bestreben diese nun in gro?er Zahl anfallenden seltenen Pflanzen auch dem interessierten Publikum zu zeigen, musste dieses Revier 2012 betr?chtlich erweitert werden. So finden sich jetzt entlang von kettenf?rmig angeordneten, kleinen Tümpeln selten gewordene Vertreter der feuchten Standorte wie Wasserfeder (Hottonia palustris), Froschkraut (Luronium natans), Sumpf-Fetthenne (Sedum villosum) und Bayerisches L?ffelkraut (Cochlearia bavarica). Das abfallende Gel?nde in diesem Gartenabschnitt konnte mit Granitsteinquadern abgefangen werden und dient nun als Wuchsort für bedrohte Pflanzen der Bayerischen Alpen.

Biologische Gruppen

_______________

An das Revier Bedrohte Pflanzen Bayerns schlie?t sich die 2005 entstandene Abteilung Biologische Gruppen an. Unterteilt ist dieses Areal nach gewissen Lebens- und Erscheinungsformen von Pflanzen wie Blütenbiologie, Blütenst?nde und Best?ubung und bietet damit speziell den Studenten der Botanik nochmals die M?glichkeit theoretische Kenntnisse anhand von Lebendmaterial zu vertiefen.

Felsengarten

_______________

Entlang der westlichen Zaunabgrenzung im unteren Gartenbereich zieht sich der Felsengarten. ?ber einen zweij?hrigen Zeitraum von 2013 bis 2014 erstellte die Belegschaft des Botanischen Gartens dieses neue Gartenrevier. Etwa 25 t Kalksteine wurden in vertikaler Setztechnik an dem 50 m langen und durchschnittlich 2 m breiten Hang verbaut. Mit etwa 160 Pflanzenarten geh?rt der Felsengarten zu den artenreichen Bereichen des Gartens. W?hrend die Gesteinsfugen mit alpinen Pflanzenelementen wie Felsenblümchen (Draba), Büschelglocke (Edraianthus) und Igelposter (Acantholimon) aufwarten, fanden auf der verbleibenden Hangfl?che verst?rkt trockenheitsresistente Pflanzen eine neue Bleibe. Besonders stark vertreten sind hier verschiedene Arten von Salbei (Salvia), Drachenkopf (Dracocephalum), Helmkraut (Scutellaria) und Gamander (Teucrium). Mit Cistus populifolius ist ebenfalls eine winterharte Zistrosen-Art aus dem Mittelmeergebiet in mehreren Exemplaren zu sehen. Die gut drainierten Fl?chen erm?glichten auch die Etablierung einiger Knollen- u. Zwiebelgew?chse wie Fritillarien (Fritillaria), Krokusse (Crocus), Lilien (Lilium), Gladiolen (Gladiolus) sowohl Wildnarzissen- (Narcissus) und Wildtulpen- (Tulipa) Arten.

Pharmazeutischer Garten

_______________

Wie viele andere Botanische G?rten besitzt die Regensburger Anlage auch einen Pharmazeutischen Garten. {web_name}e im nordwestlichen Zipfel des unteren Gartens gelegene Abteilung ist terrassiert. W?hrend die unterste Terrasse eine Aufpflanzung von Giftpflanzen aufweist, finden sich auf den nachfolgenden Terrassen die Pflanzen nach Inhaltsstoffen wie z. B. Alkaloide, Saponine, Glykoside usw. untergliedert.

Schattenhallen

_______________

Unterhalb der Pharmazeutischen Abteilung schlie?en sich die sogenannten Schattenhallen an, die neben einem Sortiment an Kletterpflanzen auch eine kleine Sammlung schattenvertr?glicher Pflanzen als auch sporentragender Pflanzen, wie Farne und Schachtelhalme beherbergen.

Gew?chsh?user

_______________

Der für Besucher zug?ngliche Gew?chshausbereich umfasst ca. 550 qm und ist in vier H?user unterteilt. W?hrend das Haus 1 zur Kultur vorwiegend von Farnen, Bromelien und Orchideen dient sind in Haus 2 Insektivoren und Nutzpflanzen aus den temperierten Bereichen der Erde zu finden. Pflanzen des Tropischen Regenwaldes beherbergt das Haus 3 wobei auch hier eine Vielzahl von tropischen Nutzpflanzen zu sehen sind.

Kakteen und andere sukkulente Pflanzen wurden im hinteren Abschnitt von Haus 4 angesiedelt. Der vordere Teil ist mit Insektivoren der kühleren Bereiche unserer Erde und Pflanzen der Südhemisph?re bestückt.

Botanische Sammlungen

Sorbus

Im Botanischen Garten Regensburg befindet sich die Sammlung der bayerischen Mehlbeeren im Aufbau. Mittlerweile haben bereits 30 Arten im Bereich der Versuchs- und Anzuchtsfl?che Einzug gehalten. Bayernweit sch?tzt man das Vorkommen auf etwa 40 Arten. Viele dieser Arten sind sogenannte Kleinarten, die mittels Agamospermie , entstanden sind und nur über ein sehr kleinr?umiges Verbreitungsgebiet verfügen. Agamospermie bedeutet Samenbildung ohne Hochzeit. Es entsteht also der Samen ohne vorhergehende Befruchtung, indem sich der Samen alleine aus Gewebezellen des weiblichen Fruchtknotens entwickelt und das Erbgut der Mutter zu 100% wiederspiegelt. Als lichthungrige B?ume mit beschr?nkter H?he haben Mehlbeeren im vom Menschen pr?ferierten Hochwald keine ?berlebenschance und führen einen ?berlebenskampf an Waldr?ndern oder exponierten Felskuppen. Etliche Arten, wie Sorbus hohenesteri und S. schwarziana, die im Botanischen Garten zu sehen sind, stehen kurz vor dem Aussterben.

Erythronium

Im April/ Mai sind vor allen Dingen die Erythronium –Arten ein Highlight im Garten. In besonders gro?er Menge blühen dann Erythronium americanum, E. multiscapoideum, E. revolutum und E. oregonum im Bereich der geografischen Abteilung Amerika. Von den ca. 29 Arten, die in Eurasien und Nordamerika beheimatet sind, beherbergt der Botanische Garten 17 Arten.

Polygonatum (Salomonssiegel)

Etwa 60 Arten der Gattung Polygonatum kommen ausschlie?lich in der gem??igten Zone der Nordhemisph?re vor. Mit 39 Arten sind die meisten Salomonsiegel in China ans?ssig. 20 Arten davon gelten als chinesische Endemiten. Die Variabilit?t innerhalb der Gattung ist gro?. Neben kleinen Zwergen von 10 cm H?he wie Polygonatum graminifolium beherbergt der Garten auch gigantische Arten wie Polygonatum kingianum, welcher eine H?he von über 2 m H?he erreichen kann. Mit lilarosa Blüten ist eine kleine Polygonatum-Gruppe ausgerüstet, die sich damit aus der breiten Masse der zumeist wei?gef?rbten Salomonsiegel-Arten heraushebt. Von diesen besonders attraktiven Arten sind z.B. Polygonatum leptophyllum oder Polygonatum curvistylum im Garten zu sehen. Eine weitere interessante Gruppe innerhalb der Gattung Polygonatum stellen die Arten mit eingedrehten Blattspitzen dar. Man vermutet, dass sich Arten mit diesen besonders gestalteten Bl?ttern bei anderen Pflanzen einhaken k?nnen, um dem eigenen Spross eine verst?rkte Standfestigkeit zu verleihen. Etwa 30 Arten sind Garten zu besichtigen, wobei die meisten Arten in den Geografischen Abteilungen und den Schattenhallen zu finden sind.

Dodecatheon

Nach der neusten monographischen Bearbeitung von James Reveal (2006) verfügt die Gattung Dodecatheon über 17 Arten. Etwa 12 Arten werden zurzeit im Botanischen Garten kultiviert, darunter auch die seltene und erst im Jahre 2006 beschriebene Dodecatheon austrofrigidum. Die meisten Arten sind in der geografischen Abteilung Amerika zu besichtigen, wo viele im Monat Mai ihren Blütenschwerpunkt haben.

nach oben