Das Bundesministerium für Ern?hrung und Landwirtschaft (BMEL) f?rdert ein Verbundprojekt der Universit?ten Regensburg und Mainz zum Thema ?Immaterielles Kulturerbe in l?ndlichen R?umen“. Das Regensburger Teilprojekt ist in der Vergleichenden Kulturwissenschaft angesiedelt und wird von PD Dr. Manuel Trummer geleitet. Die Leitung des Mainzer Teilprojekts liegt bei Prof. Dr. Mirko Uhlig (Kulturanthropologie, JGU Mainz). Das Projekt startete am 1. M?rz 2023 und l?uft drei Jahre bis Herbst 2026. Die F?rdersumme aus der F?rderlinie ?Faktor K“ betr?gt rund 380.000 Euro.
Mit dem Beitritt Deutschlands zum ?UNESCO-?bereinkommen zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes“ im Jahr 2013 ist das Immaterielle Kulturerbe zu einem bestimmenden Thema in der regionalen Kulturpolitik avanciert. Ausgehend von der Leitfrage ?Kulturerbe – was dann?“ besch?ftigt sich das Verbundvorhaben mit den bislang kaum untersuchten soziokulturellen Folgen des Eintrags einer Kulturform in das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes für die dahinterstehenden Communities und Regionen. Was bedeutet die Aufnahme einer Form immateriellen Kulturerbes auf die Bundesliste – für die Tr?gercommunities und das Kulturerbe selbst? Inwieweit kann immaterielles Kulturerbe als endogenes Potenzial zur Resilienz und nachhaltigen Entwicklung peripherer, l?ndlicher R?ume beitragen?
Das Ziel des Verbundvorhabens ist es, Potenziale von Immateriellem Kulturerbe für die integrierte Entwicklung l?ndlich-peripherer Regionen vergleichend zu erforschen. Die beiden Teilprojekte fokussieren auf die kulturelle Teilhabe lokaler Communities an der Weiterentwicklung und Vermittlung des IKE. Ein bundesweiter Vergleich stellt die auf Bundeslandebene noch uneinheitlich etablierten Organisations- und Vermittlungsstrukturen gegenüber und untersucht divergierende Wissensbest?nde und Teilhabeformen. So sollen Best-Practice-Formen in der Vor-Ort-Auseinandersetzung mit Formen des Immateriellen Kulturerbes identifiziert und als Handlungsempfehlungen in die lokalen Tr?gergruppen zurückgespielt werden, um im Sinne einer engaged anthropology Potenziale für eine nachhaltige Vitalit?t und Resilienz peripher-l?ndlicher Communities zu erarbeiten.
Gegenstand der Forschung sind sechs Kulturformen, die von der UNESCO bereits pr?dikatisiert und in das ?Bundesweite Verzeichnis Immaterielles Kulturerbe“ aufgenommen worden sind. Das Projekt ist eingebunden in ein breites Netzwerk externer Partnerinstitutionen, das die laufende Forschung in den exemplarischen Projektregionen vor Ort unterstützend begleitet. Externe Partner im Verbundprojekt sind unter anderem die regionalen Freilandmuseen Oberpfalz (Bayern), Kloster Ve?ra (Thüringen), Hessenpark (Hessen), Bad Sobernheim (Rheinland-Pfalz), Kommern (Nordrhein-Westfalen) sowie das Museum für Alltagskultur Haengow (Mecklenburg-Vorpommern). Weiterhin partizipieren die Beratungs- und Forschungsstelle Immaterielles Kulturerbe an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, das LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte (Bonn) sowie das Ministerium des Inneren und Sport des Landes Rheinland-Pfalz beratend und unterstützend am Projekt.

Kontakt aufnehmen
PD Dr. Manuel Trummer
Institut für Information und Medien, Sprache und Kultur
Universit?t Regensburg
Tel.: +49 (0)941 943-4304
E-Mail: manuel.trummer@ur.de