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Aktuelles: Adipositas und Krebs

Studie zeigt, dass das Krebsrisiko bereits vor klinisch erkennbaren St?rungen der Stoffwechsel- und Organfunktion ansteigt

13. Mai 2025, von Karoline Stürmer

  • Medizin
  • Forschung

Eine neue, von Forschenden der Universit?t Regensburg durchgeführte epidemiologische Studie zeigt, dass Adipositas (stark ausgepr?gtes ?bergewicht) das Krebsrisiko bereits erh?ht, bevor klinische St?rungen der Stoffwechsel- und Organfunktion wie Insulinresistenz oder Fettleber auftreten. Die ver?ffentlichte Untersuchung ist die erste, die ein neues Klassifikationssystem für Adipositas im Zusammenhang mit der Krebsentstehung anwendet.

Anhand von Daten von über 450.000 Erwachsenen aus der UK Biobank wurden nach einer durchschnittlichen Nachbeobachtungszeit von knapp zw?lf Jahren 47.060 Krebsf?lle registriert. Die Forschenden fanden heraus, dass Personen mit sogenannter ?pr?klinischer Adipositas“, also einem ?berschuss an K?rperfett ohne nachweisbare metabolische oder organfunktionelle St?rungen, bereits ein signifikant erh?htes Krebsrisiko hatten. Bei Personen mit ?klinischer Adipositas“, also ?bergewicht in Kombination mit Organfunktionsst?rungen, war das Krebsrisiko noch h?her. Insgesamt war pr?klinische Adipositas für sch?tzungsweise 5,5 % und klinische Adipositas für 4,3 % der Adipositas-assoziierten Krebsf?lle verantwortlich.

Die Studie knüpft an die jüngsten Empfehlungen der Lancet Diabetes & Endocrinology Commission an, die eine differenziertere Klassifikation von Adipositas vorgeschlagen hat, basierend auf dem metabolischen Gesundheitszustand und nicht nur auf dem Body-Mass-Index (BMI). Bisherige Krebsrisikoeinsch?tzungen beruhten fast ausschlie?lich auf BMI-Werten, die jedoch keine Aussage über Organfunktionen erm?glichen.

Die Ergebnisse unterstreichen, dass sowohl ein ?berschuss an K?rperfett als auch entsprechende metabolische Folgest?rungen zur Krebsentstehung beitragen. Sie k?nnten nationale und internationale Bestrebungen unterstützen, metabolische Gesundheitsparameter st?rker in die Routineversorgung zu integrieren, mit dem langfristigen Ziel, die Krebslast in der Bev?lkerung im Zusammenhang mit Adipositas zu reduzieren.

?Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass Adipositas die Krebsentstehung bereits vor klinisch messbaren Ver?nderungen antreibt“, sagte Prof. Michael Leitzmann, vom Institut für Epidemiologie und Pr?ventivmedizin der Universit?t Regensburg und Erstautor der Studie. ?Das unterstreicht die Notwendigkeit, zwischen pr?klinischer und klinischer Adipositas zu unterscheiden, um Risikopersonen frühzeitiger zu identifizieren und pr?ventive Ma?nahmen gezielter einzusetzen.“

Originalpublikation 
“Excess adiposity and cancer: evaluating a preclinical-clinical obesity framework for risk stratification” https://doi.org/10.1016/j.eclinm.2025.103247 (externer Link, ?ffnet neues Fenster)

Prof. Michael Leitzmann, Erstautor der Studie

Kontakt aufnehmen

Prof. Dr. Dr. M. Leitzmann

Institut für Epidemiologie und Pr?ventivmedizin
Universit?t Regensburg
Franz-Josef-Strau?-Allee 11
D-93053 Regensburg
Telefon +49 941 944-5200
E-mail: Michael.Leitzmann@klinik.uni-regensburg.de

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