Veranstaltung: Ringvorlesung "Kameras im Gerichtssaal"
Zeit: 18:00 - 20:00 Uhr
Ort: H13
- Veranstaltungsart:
- Ringvorlesung
- Zielgruppe:
- ?ffentlich, uni-weiter {web_name}
- Veranstaltungssprache:
- Deutsch
- Rechtswissenschaft
Eine Herausforderung an der Schnittstelle von Recht, Medien und Kultur
Interdisziplin?re Ringvorlesung im Sommersemester 2025
Die Ringvorlesung besch?ftigt sich aus rechts- und kulturwissenschaftlicher Perspektive mit den Fragen der Funktion und Folgen von Filmaufnahmen von bzw. in Strafgerichtsprozessen. Der Fokus richtet sich auf unterschiedliche juristische Rechtsrahmen in Deutschland, Frankreich und darüber hinaus, die Funktion von internationalen Gerichtsprozessen für die internationale Verst?ndigung, auch mit Blick auf Vergangenheitsbew?ltigung bzw. Transitional Justice, kommunikatives und kulturelles Ged?chtnis, auf Konzepte und Praktiken von Zeugenschaft, schlie?lich auf individuelle und kollektive Effekte von gefilmten Gerichtsdokumenten und Gerichtsfilmen. Die Vorlesung greift den Impuls der Ausstellung "Strafprozesse filmen" (externer Link, ?ffnet neues Fenster) auf, die vom 15. Mai bis zum 12. Juli 2025 an der Universit?t Regensburg multimedial gezeigt werden wird. Sie besch?ftigt sich mit dem dort gezeigten Material gro?er Strafgerichtsprozesse – Nürnberger und Eichmann-Prozesse, Prozesse von Klaus Barbie (1987), Paul Touvier (1994) und Maurice Papon (1997-98) sowie ein Prozess im Zusammenhang mit der chilenischen Diktatur (2010) – und erweitert diesen Kreis sowohl in Bezug auf die juristischen als auch die medienwissenschaftlichen, kulturwissenschaftlichen und erinnerungspolitischen Belange, die damit einhergehen unter folgenden Aspekten:
- Warum Gerichtsprozesse filmen? Welche Ziele sind mit dem Einsatz von Kameras und Mikrofonen im Gerichtssaal verbunden? Wie kommt es zu unterschiedlichen juristischen Rahmenbedingungen für das Filmen von Gerichtsprozessen in verschiedenen L?ndern und Kulturen? Welchen Unterschied macht es, wie die audiovisuellen Aufnahmen eingesetzt werden – zur Verbesserung der gerichtlichen Entscheidungsgrundlage, zur Ver?ffentlichung oder zu Archivzwecken? Welche Archivzwecke k?nnten es sein?
- Was bedeutet der Grundsatz der Gerichts?ffentlichkeit "Justice must not only be done, but it must be seen to be done" im digitalen Zeitalter? Kann die Ver?ffentlichung von Filmaufnahmen im Sinne von Restorative oder Transitional Justice das Recht st?rken oder zur Vergangenheitsbew?ltigung beitragen?
- Ver?ndert Filmen den Prozess? Welche Folgen haben filmische Aufnahmen für die Vorbereitung von und die Akteur:innen in Gerichtsprozessen? Verhalten sie sich m?glicherweise im Wissen um die Aufnahmen anders? Wie ver?ndert sich ihr Verhalten – spielen sie sich für die Kameras auf, werden sie eingeschüchtert? Welchen Effekt hat diese Verhaltens?nderung jeweils für das Verfahren?
- Kann man Ver?nderungen von Zeugenschaft beobachten, die mit Film-Aufnahmen in Zusammenhang zu bringen sind? In welchem Verh?ltnis stehen Konzepte und Praktiken von Zeugenschaft (von ehemaligen Verfolgten) nach 1945 mit Gerichtsprozessen zu NS-Verbrechen?
- Welche Verbindungen bestehen zwischen Aufnahmen von oder aus Gerichtsprozessen und erinnerungskulturellen Produkten, etwa Filmen, Biopics oder Ausstellungen?
Lassen sich aus kulturwissenschaftlicher Perspektive deutsche, franz?sische und deutsch-franz?sische Spezifika finden? Wenn ja, welche und in welcher Weise hat dies Einfluss auf den Umgang mit Dokumenten gefilmter Prozesse und, allgemeiner gefasst, medialen Repr?sentationen?
Der Eintritt ist frei.
Alle Interessierten sind herzlich willkommen.
Link für weitere Informationen: /rechtswissenschaft/recht-informationsgesellschaft/ringv-kameras-im-gerichtssaal/index.html (externer Link, ?ffnet neues Fenster)
Veranstaltungs-Information (PDF) (externer Link, ?ffnet neues Fenster)
Veranstaltungsort
H13
Universit?tsstra?e 31
93053 Regensburg
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Kontakt
Fakult?t für Rechtswissenschaft
Prof. Dr. Anna K. Bernzen
Juniorprofessur für Bürgerliches Recht, Wirtschaftsrecht und Recht der Digitalisierung
Telefon: +49 941 943 2563
E-Mail: anna.bernzen@jura.uni-regensburg.de