Die gr??te Ablenkung im Homeoffice
ist das gemeinsame Mittagessen mit der Familie, welches es normalerweise sonst gar nicht gibt.
Das Arbeiten im Homeoffice entschleunigt mich überhaupt nicht. Es bewirkt eher genau das Gegenteil. Mir fehlt der pers?nliche Kontakt zu den Menschen an der Universit?t. Einen Cappuccino zu trinken und dabei mit anderen direkt etwas zu erarbeiten finde ich beispielsweise viel ?entschleunigender“ als alleine zu Hause vor dem Computer zu sitzen. Darüber hinaus brauche ich im Homeoffice für alles viel l?nger und versuche Dinge nebeneinander zu machen, die man besser hintereinander erledigt.
Wenn die Ausgangsbeschr?nkungen vorbei sind, wird es mir am meisten Freude bereiten mit unseren Kindern wieder auf den Bolzplatz um die Ecke zu gehen und mit ihnen und den Kindern im Quartier zu kicken. Obwohl die inzwischen fast alle besser spielen als ich…
Botschaft mit der Spiderman in seine Abenteuer geschickt wird, finde ich ebenso einfach wie gut: ?Aus gro?er Kraft folgt gro?e Verantwortung“. Das ist für mich zeitlos…
Die hilfreichste App oder das nützlichste Hilfsmittel zur Bew?ltigung der Krise ist meiner Meinung nach...
meine Familie. Franziska, Florian, Felix, Jakob und Ronja sind für mich die gr??ten Glücksf?lle meines Lebens.
Die Playlist zur Corona-Krise erg?nze ich wie folgt:
Cat Stevens: "Father and son" und Rainhard Fendrich: "Weu'sd a Herz hast wie a Bergwerk"
Vor der Corona-Pandemie dachte ich, unser gr??tes Problem w?re der Naturschutz und alles was im Umfeld dazu geh?rt. Ich glaube dies bleibt auch immer noch unser wichtigstes und gr??tes Problem. Nach meiner Meinung müssen wir unseren Kindern eine Welt
übergeben in der es den Regenwald, das Meer und die vielen Biotope auf
Die Auswirkungen der Pandemie und ihrer Begleitumst?nde auf meine Forschung sind in Abh?ngigkeit vom Projekt sehr unterschiedlich. Die Auffindung und Analyse von biologisch aktiven Naturstoffen und ihre Testung findet im Wesentlichen im Labor statt und wird gegenw?rtig kaum beeinflusst, wenn genügend Pflanzenmaterial vorhanden ist. Die Forschungsprojekte in der Ethnopharmazie, bei denen es wichtig ist in andere Kulturen zu reisen und vor Ort die Menschen und ihre Nutzung von Arzneipflanzen kennenzulernen, sind dagegen vollkommen eingestellt.
W?hrend der Zeit des Social Distancing habe ich mir vorgenommen h?ufiger mit meiner Mama und Schwiegermama zu telefonieren, die beide schon die 80 überschritten haben und viel zu weit weg von Regensburg leben. Vor der Corona-Krise ist es mir ?fters passiert, dass am Ende eines Tags nicht genügend Zeit übrig schien und ich einfach einen l?ngst überf?lligen Anruf wieder einmal verschoben habe. Nun versuche ich mir bewusster zu machen, dass es nicht selbstverst?ndlich ist, dass beide noch da sind und es die M?glichkeit gibt den Eltern gerade im Alter auch etwas zurückzugeben…
unserer Erde mit der ganzen darin vorhandenen Biodiversit?t an Pflanzen, Tieren, Pilzen, Mikroorganismen usw. noch gibt.
Wie würden Sie den momentanen Zustand Ihres Haushalts beschreiben. (Und um Ihre Antwort besser einordnen zu k?nnen – leben in Ihrem Haushalt Kinder unter 10 Jahren?)
Auf den Kopf gestellt, denn wir haben vier Kinder zwischen 5 und 12 Jahren. An einem normalen Schultag würde ich kurz nach 6.00 aufstehen, einen Kaffee trinken, vielleicht frühstücken, versuchen ein bisschen Badezimmerzeit zu ergattern, und mit meiner Frau Franziska für alle vier Kinder Frühstück und Verpflegung gleichzeitig fertigmachen. Um sp?testens 7.30 muss ich dann mit Felix (4. Klasse) und Jakob (2.Klasse) zur Grundschule fahren und danach bin ich um kurz nach 8.00 an der Uni. Gegenw?rtig stehe ich zwar zur gleichen Zeit auf, aber dann kommt ein Kind nach dem anderen gemütlich und ?freiwillig“ aus seinem Zimmer, m?chte ein ganz ausgiebiges Frühstück und erst einmal spielen: Karten, Memory oder Schach. Um 9.30 beginnt dann unser Home-Schooling. Franziska und ich versuchen dann bis 12.00 unser bestes als ?Haus-Lehrer.“ Das ist aber nicht immer gut
Im Sinne des ?Think positive!“ sehe ich die Corona-Krise als Chance für
uns alle. Wir sollten uns wieder st?rker bewusstwerden, dass vieles was wir als selbstverst?ndlich ansehen in Wirklichkeit gar nicht selbstverst?ndlich ist, sondern ein Geschenk oder eine Errungenschaft, die wir wertsch?tzen sollten.
Am meisten bewundere ich in dieser Zeit eigentlich bewundere ich generell nicht einzelne Menschen ganz besonders, sondern ich bewundere bei ganz vielen Menschen immer ein bisschen etwas. Ich habe festgestellt, dass es dann für mich einfacher ist in der Bewunderung auch immer mal wieder etwas Gutes zum Abschauen zu finden. Das ist vor der Corona-Krise aber nicht anders als jetzt. Und weil man bei genauem Hinsehen an jedem Menschen etwas sehr Positives entdecken kann.
Ratlos macht mich derzeit und auch sonst, Gesch?fte machen mit der Not anderer Menschen oder Trickbetrügereien bei ?lteren Menschen, die Angst um sich oder ihre Familie haben.
Meine Lektüre- oder Filmempfehlung für den Zeitvertreib in Krisenzeiten:
?Superhelden“-Filme mit ein bisschen Botschaft. Mein Lieblingsheld ist ganz eindeutig Spiderman, mit dessen Comics ich auch gro? geworden bin. Die
genug…. Danach beginnt dann der eigentliche Arbeitstag…
Bei dieser Frage k?nnte ich jetzt noch Seitenweise fortfahren, aber das sprengt bestimmt den Rahmen...
An der UR fehlt mir am meisten:
Morgens früh gehe ich sonst nicht als erstes ins Büro, sondern unheimlich gerne durch das Geb?ude (Chemie und Pharmazie), um an Türen zu klopfen und ganz vielen Mitarbeitern und Studenten guten Morgen zu sagen. Bei dieser Runde h?rt man ganz viele nette Worte
und freut sich über manchen lieben Gru? und viel Lachen. Das vermisse ich am meisten, noch mehr als die sch?nen Gespr?che und den guten Kaffee an einer der Kaffeebars in der Uni…
Ich bereite mich auf das Sommersemester vor, indem
ich ein bisschen mehr an den Vorlesungen arbeite als sonst. Da im Sommersemester auch immer eine Arzneipflanzen-Vorlesung stattfindet, bei der ich normalerweise ganz viele Pflanzen aus unserem Botanischen Garten in Natura zeige, bin ich nun viel unterwegs und versuche selber sch?ne Bilder zu machen und diese in die Vorlesung aufzunehmen.
J?rg Heilmann
- geboren: 28.05.1966
- Berufliches: Studium der Pharmazie an der Heinrich-Heine-Universit?t Düsseldorf 1990, Approbation als Apotheker 1991, Promotion an der Heinrich-Heine-Universit?t am Lehrstuhl Pharmazeutische Biologie 1997, Habilitation an der ETH Zürich, Abteilung Pharmakognosie/Phytochemie 2002, ibidem Privatdozent 2003, C4 Professor an der Universit?t Regensburg seit 2004, Gesch?ftsführer des Instituts für Pharmazie seit 2008, Dekan der Fakult?t für Chemie und Pharmazie seit 2015
- Famili?res: verheiratet mit Franziska Heilmann-Rüegg, vier Kinder
- Au?erberufliches: Fu?ball, Gesellschaftsspiele und Geschichte
- mehr Informationen
Die PROF.ile-Reihe
Die regul?ren PROF.ile finden Sie unter der URL www.ur.de/menschen/profile/ (externer Link, ?ffnet neues Fenster)