Bislang arbeiten nahezu s?mtliche Pathologien Deutschlands in mikroskopischen Prozessen immer noch rein analog. Digitale L?sungen finden hier nur z?gerlich Einzug. Instabil, qualitativ oftmals nicht ausreichend und in aller Regel zu kostenintensiv – so lassen sich die aktuell am Markt befindlichen Standards zusammenfassen. Somit finden diese, wenn überhaupt, dann nur in Einzelf?llen in der Forschung Verwendung, nicht aber in der routinem??igen klinischen Arbeit. Exakt an diesem Punkt setzt das Projekt PathoScan an, um letztlich einen vollst?ndig digitalen und automatisierten WorkFlow zu vertretbaren Preisen in der Pathologie zu erm?glichen. Prof. Dr. Christoph Brochhausen-Delius kooperiert neben der TU München auch mit der HTI bio-X GmbH sowie der PreciPoint GmbH und dem Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS.
Neben Gru?worten von Dr. Thomas Gruber, Ministerialdirektor an der Bayerischen Staatskanzlei, der in Vertretung von Dr. Florian Herrmann nach Regensburg gereist war, und Stadtrat Dr. Thomas Burger hielten auch die Vizepr?sidentin der Universit?t Regensburg, Prof. Dr. Susanne Leist, sowie der Dekan der Fakult?t für Medizin, Prof. Dr. Dirk Hellwig, kurze Ansprachen und hoben das Vorhaben als ein Vorzeigeprojekt für die Digitalisierungsstrategie des Freistaates Bayern und für eine zukunftsorientierte Zusammenarbeit zwischen Akademie und Industrie im digitalen Industriewandel hervor.
Im weiteren Verlauf erl?uterte dann Professor Brochhausen-Delius das mit 1,63 Mio. Euro vom Bayerischen Ministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie und insgesamt 3,84 Mio. Euro aufwendige Projekt detaillierter. So soll das zum beschriebenen Vorhaben konstruierte Ladesystem, welches die pathologischen Proben zu den mikroskopischen Aufnahmesensoren (Digitalmikroskopen) transportiert, in der Lage sein, Proben aus dem bestehenden Pathologieworkflow zu übernehmen, mehrere Digitalmikroskope gleichzeitig zu beladen und nach der Digitalisierung wieder zu entladen. Zu diesem Zweck wird die bestehende Mikroskopieplattform der Firma PreciPoint entsprechend weiterentwickelt. Der modulare Aufbau des Systems erlaubt eine nahtlose Integration an vorhandene Pathologieworkflows und verringert so die Hürden für die Adaption von digitalen Untersuchungsmethoden. Um eine hohe und konsistente Qualit?t der Bilddaten zu gew?hrleisten, wird das Fraunhofer IIS in Erlangen seine umfassende Expertise in der automatisierten Bildanalyse einbringen. Darüber hinaus soll ein komplett neuartiges, auf ultrafeiner Zerst?ubertechnologie basierendes Verfahren zur immunhistochemischen F?rbung von Gewebeproben entwickelt und evaluiert werden, welches bei Erfolg neue Ma?st?be bei der gleichbleibenden Qualit?t und der sparsamen Nutzung teurer Antik?rperreagenzien setzen soll.
Die beiden am Projekt beteiligten Institute für Pathologie an der Universit?t Regensburg und der TU München k?nnen auf eine langj?hrige Erfahrung im Bereich der Digitalisierung und erfolgreiche Drittmitteleinwerbungen in diesem Bereich blicken. Zusammen mit dem Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS und den beiden mittelst?ndischen Unternehmen HTI bio-X GmbH und PreciPoint GmbH bündeln sie in einem starken Konsortium Innovationskraft und gehen für den Freistaat Bayern auch in der Europ?ischen Digitalisierungsinitiative als gutes Beispiel dafür voran, wie aus akademischer Innovation gemeinsam mit der Industrie markttaugliche L?sungen entwickelt werden und damit auch neue Arbeitspl?tze geschaffen werden k?nnen.
